Das Projekt "Capella 2003" bietet einen Kontrapunkt zur Hektik des modernen Lebens. Es gibt den Schülern der Kreismusikschule eine Plattform, um das während des Jahres Erlernte in einem festlichen Ambiente zu präsentieren. Jenseits der klassischen Vorspieltage kommen so Eltern und Geschwister in einem ungewöhnlichen Rahmen in den Genuss, zu hören, was die Musikschule an Handwerk zu vermitteln hat. Spielen werden Anfänger in der Grundausbildung neben Bundespreisträgern von Jugend musiziert. 30 Einzel-Konzerte und sieben Kapellenwanderungen stehen ab dem 21. Juni im gesamten Landkreis auf dem Programm. Sie finden in Kapellen statt; in einigen Fällen sind sie mit Wanderungen verbunden, die den Teilnehmern gleichzeitig Bauwerke ihrer Heimat vorstellen, die sie vielleicht zum ersten Mal besuchen. "1999 hatten wir ein ähnliches Projekt, die ‘Musica sacra‘", erläutert Frank Wilhelm, Leiter der Kreismusikschule. Damals hatten die Konzerte in größeren Kirchen stattgefunden. Diesmal entschied man sich für Kapellen. Interessant für Menschen mit Bewegungsdrang dürften die Konzertwanderungen sein: Geboten werden angewanderte längere Einzelkonzerte, aber auch mehrere kurze an einer Strecke. Dazwischen liegen jeweils zehn bis 20 Minuten Fußweg - ohne Hast, denn schließlich sollen sämtliche Familienmitglieder den Weg bewältigen können, auch die kleinen Geschwister. Der Jazzer Leslie Searl, mit dem die Musikschule im Sommer 2000 ein Popularmusikprojekt durchgeführt hatte, schrieb extra für das Capella-Projekt ein kleines hymnisches Stück, eine Erkennungsmelodie sozusagen, die in verschiedenster Besetzung interpretiert werden kann. Dezentralität wird großgeschrieben

Los geht "Capella 2003" am Samstag, 21. Juni, mit einem Konzert für Kammermusik und Solo-Streicherbeiträgen um 19.30 Uhr in der Paulskirche Lieser. Der jüngste Vortragende ist erst sieben Jahre jung. Am nächsten Tag lädt Zeltingen-Rachtig zu einer konzertanten Wanderung ein: Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kloster Machern. Nach einem ersten Konzert dort wandern die Teilnehmer über das "Römisch Heiligenhäuschen" und die Waldkapelle Erden zur "Alt Kirch" in Rachtig. Die Rückkehr ist für 17.30 Uhr geplant, wobei Kaffee und Kuchen die Wanderer erwarten. Für diese Veranstaltung wird um eine Voranmeldung beim Verkehrsbüro gebeten (Telefon 06532/2404). Aus Platzgründen ist die Teilnehmerzahl auf 35 beschränkt. "Für das leibliche Wohl ist übrigens überall gesorgt", so Wilhelmi. Örtliche Vereine wie die Feuerwehr oder Frauenvereinigungen übernehmen diesen Part. In Wittlich hält Marieluise Wessel am 22. Juni, 11 Uhr, in der Fallerkapelle Wittlich einen Vortrag über Kapellen generell. Sie stellt aber auch einige prägnante Exemplare aus dem Projekt genauer vor. Die örtlich verantwortlichen Pfarrer seien alle "ganz angetan" von der Idee gewesen, ihre Kapellen als Veranstaltungsort zu nutzen, berichtet Wilhelmi. Die präsentierten Werke sind auf die historischen Örtlichkeiten abgestimmt: Die Musik reicht von der Renaissance bis hin zu Spirituals und Gospels. Die Capella-Aktionen laufen täglich außer an Montagen, manchmal mehrere an einem Tag. Dezentralität wird großgeschrieben: In allen Verbandsgemeinden des Kreises findet mindestens ein Konzert statt. Ganz bewusst hat das Team um Wilhelmi viele Konzerte auf die Feierabendstunden gelegt; schließlich sollen auch Berufstätige entspannen dürfen. Alle Termine werden täglich auf der TV -Serviceseite veröffentlicht. Bei schlechtem Wetter haben die Veranstalter Ausweichveranstaltungsorte auf dem Programm. Näheres im Internet: www.bernkastel-wittlich.de, Seite Bürger/innen anklicken.