Knackiges zu Urlaubern und Jugendarbeit

Bernkastel-Kues · Bilanzen können trocken ausfallen und ermüden. Gleich fünf davon gab es in Bernkastel-Kues in der gemeinsamen Sitzung von Verbandsgemeinderat und Stadtrat. Nach zwei Stunden war alles vorbei und keiner eingeschlafen.

Bernkastel-Kues. Einmal im Jahr treffen sich der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues und der Rat der Stadt Bernkastel-Kues zur gemeinsamen Sitzung. Dann wird nicht diskutiert und beschlossen, sondern in erster Linie zugehört. Es geht um Bilanzen. Die können sehr trocken ausfallen und eher einschläfernd sein. Nicht so in dieser Zusammenkunft. In zwei Stunden wird kurz und knackig dargelegt, wie es um die Wein- und Ferienregion, das Jugendkulturzentrum, die mobile Arbeit des Jugendpflegers, die Kueser Akademie der Europäischen Geistwissenschaften und die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten bestellt ist. Es macht Sinn dies in einer gemeinsamen Sitzung zu tun, weil VG und Stadt zum Teil als Gesellschafter und damit Geldgeber im Boot sitzen.
Wein- und Ferienregion: Seit Anfang 2010 hat sie in VG und Stadt die touristischen Fäden in der Hand. Die endgültigen Zahlen für 2014 liegen noch nicht vor. Von Januar bis Oktober wurden in den etwa 185 Betrieben mit mehr als zehn Betten knapp 370 000 Gäste gezählt, 0,8 Prozent mehr als zum gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen belief sich, so Geschäftsführer Jörg Lautwein, auf 1,246 Millionen. Da es keine Meldepflicht für kleinere Häuser gibt, ist die tatsächliche Zahl höher. Dazu gesellen sich unzählige Tagestouristen. Neu auf den Markt kommen 2015 die Themenprospekte Rad sowie Wein und Kulinarik. Die Wanderwoche erlebt ihre dritte Auflage.
Jugendkulturzentrum (JuKuz): Das 2010 eröffnete Haus sei "in Gänze angekommen", sagt Bürgermeister Ulf Hangert. In guten Monaten werden, so Leiterin Camilla Müller, im offenen Bereich mindestens 300 Besucher gezählt. Das JuKuz bietet aber noch viel mehr, zum Beispiel einen Raum für Konzerte und Lesungen und einen Werkraum. Müller berichtet von einer Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen - von der Disko bis zum philosophischen Schülercafé, vom Babysitterführerschein bis zum Poetry Slam. Wer will, kann aber bei Billard oder Kicker bleiben.
Mobile Jugendarbeit: Guido Moll ist seit 1998 Jugendpfleger. Er ist unter anderem immer auf der Suche nach Leuten für das Jugendparlament (Jupa). Hauptort der Suche sind die Jugendräume. Fast in jedem Ort der VG ist einer vorhanden. "Aber jeder ist anders", berichtet Moll. Das Jahr 2015 ist mit viel Arbeit gefüllt. Am 25. Juni wird das neue Jupa gewählt. Für den 9. Mai ist ein großes Forum geplant. In ihm werden die Ergebnisse der noch laufenden Befragung "Bleiben, gehen oder wiederkommen" zur Situation junger Leute erörtert. Ein wichtiges Anliegen ist Moll auch die Sanierung des Skaterparks in Bernkastel-Kues.
Kueser Akademie für Europäische Geisteswissenschaften: Das Cusanus-Jubiläum (550. Todestag) sorgte 2014 für ein besonders großes Programm - darunter internationale Tagungen. Geschäftsführer Matthias Vollet spricht von insgesamt 130 Veranstaltungen. Die Finanzierung der Akademie ist nicht unumstritten. Zu den 86 500 Euro von VG und Stadt kommen, so Vollet, von anderer Seite noch Drittmittel und Spenden von 225 000 Euro. "Es ist also nicht vergebens, dass Sie uns fördern", sagt er. Vollet wirbt für die Bibliothek (mehr als 20 000 Bände) und ein Spektrum von der "abgehobenen Wissenschaft bis zum Kulturtourismus."
Gleichstellung: Die Gleichstellungsbeauftragte berichtet von vielen Veranstaltungen. Für Frauen gibt es Angebote von Work-Life-Balance über gesunde Ernährung bis hin zu Hula Hoop. Das Programm beinhaltet seit Jahren Kabarettaufführungen. Auch bei denen am Frauentag sind Männer willkommen. Wichtig ist Rita Busch auch das neue Projekt "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz".

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