Knüpfen am Netz der Sicherheit

WITTLICH. (peg) Bereits im kommenden Jahr werden sie eine Neuauflage finden: Die zweiten Wittlicher Gefahrguttage vermittelten geballte Informationen für Fachpublikum aus der ganzen Republik und aus dem Ausland.

"Die Gefahrguttage werden zur festen Institution in Wittlich werden", verkündete Roman Elsen, Vorstandsvorsitzender der T & E Gefahrgutlogistik und einer der Organisatoren des Treffens, zum Abschluss der zweiten Veranstaltung dieser Art in der Säubrennerstadt. "Von allen Teilnehmern, die heute nach Hause gefahren sind, haben wir bereits verbindliche Zusagen für das kommende Jahr." Das ist nicht weiter erstaunlich: Laufend veränderte gesetzliche Bestimmungen für Herstellung, Verpackung und Transport von gefährlichen Gütern nötigen alle in der Branche Tätigen zu regelmäßigen Fortbildungen und zur Koordination mit jenen, die das jeweilige Gefahrgut als nächstes in die Hand bekommen. Denn bis zum Endverbraucher ist es meist ein weiter Weg, und dieser Weg soll so sicher wie möglich werden. Mehr als 80 Tagungsteilnehmer aus den Bereichen Chemie, Lagerhaltung, Speditionen, Medizin - wobei das örtliche Krankenhaus nicht anwesend war -, aus Luftfahrt, Binnenschifffahrt und von den Kontroll-Organen ließen sich zwei Tage lang auf den neusten Stand bringen. Sie kamen aus der ganzen Republik und aus dem Ausland. Selbst am Abend widmeten sie sich dem Tagungsstoff: Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel Lindenhof gab es auch dort nur das Thema Gefahrgüter. Ein wesentliches Resultat dieser unermüdlichen Diskussionen ist ein Arbeitskreis, der in Kürze seine Arbeit aufnehmen wird. Fahrzeughersteller Orten aus Bernkastel-Kues, Jörg Holzhäuser vom Mainzer Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, Roman Elsen sowie die Abteilung Ladungssicherung der BASF werden am runden Tisch Transportmöglichkeiten für gefährliche Güter auf Lastkraftwagen weiterentwickeln."Wir sind keine Insel"

Als produktiv habe sich die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr erwiesen, allen voran mit Wehrleiter Peter Kohlei, sagte Elsen. Ein tragfähiges Netzwerk in Sachen Gefahrgüter stehe inzwischen in vielen Bereichen: Nach den Anschlägen vom 11. September war dieses Ziel weltweit vorgegeben worden. Auch für die Kreisstadt Wittlich, die mit ihren 730 Arbeitsplätzen pro 1000 Einwohner die höchste Erwerbsquote in Rheinland-Pfalz aufweist, ist das Wissen um die internationalen Sicherheitsstandards von größter Bedeutung. Bürgermeister Ralf Bußmer erinnerte daran, dass ein Wirtschaftsstandort immer auch ein Gefahrenstandort sei. Der Zeitschrift "Gefahrgut" hatte er entnommen, dass Gefahrgutunfälle zwar noch seltene Ereignisse seien, ihre Zahl jedoch zunehme. "Wir sind in dieser Region keine Insel, auf der es so etwas nicht geben kann." Ab Januar wird die Wittlicher Feuerwehr sogar Seminare in Sachen Gefahrgut für die Polizei anbieten, die sich auf die Fußballweltmeisterschaft 2006 vorbereitet. Für die nächsten Gefahrguttage hat sich unterdessen ein dritter Sponsor gefunden. Damit sind die Wittlicher Gefahrguttage auch finanziell gesichert.

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