Kochen mit Zutaten aus Feld und Garten

Bernkastel-Wittlich · Was so alles an kulinarischen Leckerbissen aus heimischen Feldern und Gärten auf den Tisch gezaubert werden kann, das hat jetzt die Ürzigerin Claudia Müller gezeigt. Bei einem Vortrag mit Verköstigung bewies die Kursleiterin der Arbeitsgemeinschaft der Landfrauenverbände Kreativität und rief dazu auf, sich wie zu Großmutters Zeiten aus dem Garten zu bevorraten.

 Claudia Müller (links) zeigt, wie man aus Resten Spaghetti-Muffins macht, und die Landfrauen probieren gerne. TV-Foto: Claudia Szellas

Claudia Müller (links) zeigt, wie man aus Resten Spaghetti-Muffins macht, und die Landfrauen probieren gerne. TV-Foto: Claudia Szellas

Bernkastel-Wittlich. "Kennen Sie die Rum-Fort-Gerichte?" , fragt Claudia Müller die knapp 30 Frauen, die ins Bürgerhaus Brauneberg gekommen waren, um sich Anregungen für neue Kochideen zu holen. Kopfschütteln bei den Damen: "Dabei geht es um alles, was rumliegt und fortmuss. Das kann man in vielen Rezepten verbrauchen."
Immer neue Ideen


Angesichts der Tatsache, dass pro Kopf 80 Kilo Nahrung weggeworfen werden, stieß dieses Thema auf großes Interesse: So zeigte die Köchin und Hotelmeisterin Müller etwa, wie aus Spaghetti, Staudensellerie aus dem eigenen Garten, Karotten, Käse, Milch, Eiern, Tomatenmark und Gewürzen Spaghetti-Muffins entstehen. "Hier kann alles an Resten rein, was der Kühlschrank hergibt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt."
Ute Skjellet-Wacker aus Mülheim ist begeistert: "Sehr lecker", sagt sie nach der Kostprobe der ungewöhnlichen Muffins. "Bei den Kochabenden gibt es immer neue Ideen, die auch für den kleinen Geldbeutel geeignet sind und die man vor allem im Garten anbauen kann." Die heimische Feldsalat-Frischkäsecreme sieht quietschgrün aus und ist optisch wie geschmacklich eine Herausforderung. "Erstaunlich, das schmeckt nach erfrischendem Salat", kommentiert Nicole Meyer aus Mülheim diese Variation. Sie kocht im Kindergarten und sucht ebenfalls neue und gesunde Eingebungen. "Gehen Sie mal mit offenen Augen durch den Wingert", fordert die Referentin die Zuhörerinnen auf. "Hier wächst der Feldsalat wild und schmeckt einfach lecker. Sie möchte dafür sensibilisieren, dass Produkte von "vor der Haustür" eingesetzt werden: "Nehmen Sie Obst aus den zahlreichen Streuobstwiesen. Auch Walnüsse, die hier geerntet und verkauft werden, bereichern viele Gerichte. Gemüse aus den Gärten ist ebenso gut wie etwa selbst gezogene Tomaten auf der Fensterbank."
Wenn ab etwa August wieder Topinambur, die aussehen wie kleine Sonnenblumen, an der Mosel blühen, holt Müller ihr Rezept für leckeren Salat mit dieser heimischen Pflanze raus. "Die Wurzeln eignen sich perfekt für einen feinen Topinambur-Salat."
Neben neuen Rezepten steht bei diesen Aktionen der Landfrauen der Austausch ganz oben: Da gibt es Tipps wie "Eine Zwiebel kann man auch mit Wasser andünsten statt mit Öl" oder "Statt Orange als Frucht für einen Salat nehme ich Multifruchtsaft" - die Frauen sind für alles offen und nehmen jede Menge neue Einfälle mit nach Hause, um beim nächsten Mal ihre eigenen Erfahrungen erneut auszutauschen.
Extra

Feldsalat-Frischkäsecreme Für 6 Personen 150 g Feldsalat waschen, 1 Bund Petersilie waschen, 50 g Rapsöl, 80 g Joghurtfrischkäse (13 Prozent), Knoblauchzehe. Alle Zutaten mit einer Prise Salz und Pfeffer pürieren. 50 g Haselnüsse hacken, anrösten und zur Creme mischen. Als Brotaufstrich oder zu Nudeln. jo

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