Kommissar fängt Stimmen

NEUMAGEN-DHRON/LIESER. Das Bürgermeister-Kandidaten-Karussell in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron wird immer voller. Mit Bernd Büscher meldet sich ein Kriminalbeamter.

Dass Polizeibeamte Gesetzeshüter sind, klingt abgedroschen. Es ist aber so. Bernd Büscher, seines Zeichens Kriminalhauptkommissar bei der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, war zusammen mit einem Kollegen bei zwei der großen Sitzungen des Verbandsgemeinderates in Neumagen-Dhron, in denen es um das politische Schicksal des damaligen Amtsinhabers Hans Werner Schmitt ging. Die beiden Beamten waren da, um aufzupassen, dass alles im Rahmen des Gesetzes bleibt. Diese Sitzungen haben bei ihm Eindruck hinterlassen. "Es hat mir imponiert, wie die Leute mit der Thematik umgegangen sind", erzählt. Und weil er politische Ambitionen in sich spürt, hat er beschlossen, für das Amt des Verwaltungschefs der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron zu kandidieren. Bernd Büscher ist 52 Jahre alt, stammt aus Mülheim (Mosel), wohnt in Lieser und hat drei Kinder. Interessant in seinem Werdegang: Er besuchte sechs Jahre lang die Realschule in Neumagen-Dhron (später machte er noch das Fachabitur). Sein Sohn arbeitet in Dhron. "Da wurde ich auch gefragt, ob ich nicht Interesse an dem Amt habe", erzählt er. Büscher war von 1971 bis 1980 bei der Schutzpolizei. Dann ging er zur Kripo. Im Rahmen der Ausbildung studierte er an der Fachhochschule Mayen, Fachbereich Polizei, und schloss den Studiengang als Diplom-Verwaltungswirt ab. In Wittlich arbeitete er als stellvertretender Kommissariatsleiter im Fachbereich "Gewalt gegen Frauen und Kinder". Von 2001 an war er drei Jahre als Dozent an der Fachhochschule der Polizei auf dem Flugplatz Hahn tätig und unterrichtete dort Informations- und Kommunikationstechnik. Als dann bei der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues die Leitung des Kriminal- und Bezirks-Dienstes neu besetzt wurde, griff Büscher zu. In dieser Position hat er es vor allem mit Delikten wie Betrug und Diebstahl zu tun. Einer Partei gehört er nicht an. "Ich schaue von Legislaturperiode zu Legislaturperiode, was geleistet wurde", erläutert er sein Wahlverhalten. Wichtig sei aber, überhaupt wählen zu gehen. Büscher: "Es gibt immer noch genug Menschen, die umgebracht werden, weil sie freies Wahlrecht fordern." Etwas kommunalpolitische Erfahrung sammelte er im Gemeinderat von Gornhausen. In dem Ort lebte er einige Jahre"Die Leute sind verunsichert"

In den vergangenen Tagen war Büscher bereits in der Verbandsgemeinde unterwegs, um die für die Kandidatur als Einzelbewerber notwendigen 50 Unterstützungsunterschriften zu bekommen. Seine Erfahrung: "Die Leute sind verunsichert. Sie hoffen vor allem, dass jemand kommt, der mit der Verwaltung vernünftig umgehen kann." Für diese Aufgabe sieht sich Büscher gerüstet. "Ich kann auf Leute zu gehen und pflege einen offenen Umgang", sagt er. Sein Ziel sei es, dass sich die Leute mit ihrer Arbeit identifizieren und sie mit Spaß verrichten. "Man muss den Leuten zeigen, wird sind für euch da." Dass er, wie die anderen Bewerber auch, möglichst viele Haushalte aufsuchen muss, um sich bekannt zu machen, stört Büscher nicht. Schließlich muss ein Polizist über eine gewisse körperliche Fitness verfügen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort