Kompost statt Rindenmulch?

Noch stinkt es zum Himmel auf dem für 10 000 Euro neu gestalteten Spielplatz im Piesporter Ortsteil Alt-Piesport. Doch das Problem soll "so schnell, wie es nur geht" behoben werden, sichert Ortsbürgermeister Karl Heinz Knodt zu.

 Brigitte Hansen (hinten) und ihre Nachbarin Christiane Achammer –hier mit ihren Kindern Marie-Luise und Paul – stehen fassungslos vor dem nun vorübergehend gesperrten Spielplatz, dessen Fallschutzmaterial im wahrsten Sinne des Wortes gen Himmel stinkt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Brigitte Hansen (hinten) und ihre Nachbarin Christiane Achammer –hier mit ihren Kindern Marie-Luise und Paul – stehen fassungslos vor dem nun vorübergehend gesperrten Spielplatz, dessen Fallschutzmaterial im wahrsten Sinne des Wortes gen Himmel stinkt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. Die formelle Einweihung des im Ortsteil Alt-Piesport für 10 000 Euro neu gestalteten Spielplatzes hatte sich die Gemeinde sicher anders vorgestellt. Während Ortsbürgermeister Karl Heinz Knodt mit den Geladenen auf das Ergebnis anstößt, melden sich die ersten Kritiker zu Wort. Denn seit Dienstag stinkt der Platz derart unangenehm, dass Kinder dort schleunigst die Flucht ergreifen.Er könne die Kinder verstehen, versichert Anwohner Franz Achammer. Denn das als Fallschutz aufgebrachte Material verbreite einen extrem unangenehmen Geruch. Seiner Einschätzung nach kann es sich dabei daher unmöglich um das richtige Material handeln. Da es auch rein optisch keine Ähnlichkeit mit Rindenmulch aufweist, kommt Achammer zu dem Schluss, dass dies wohl kaum Rindenmulch sei, sondern "stinkender Kompost". Nur einen Tag später scheint eine die Oberfläche überziehende weiße Schimmelschicht seinen Verdacht zu bestätigen. Achammers Ehefrau Christiane hatte bei der Einweihung des Platzes auch skeptische Anmerkungen eines offiziellen Gastes mitbekommen. Nach kurzem Buddeln in dem stinkenden Füllmaterial, habe der Mann darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Boden am Gären sei. Daher sieht sie ihre Zweifel, "ob der Kompost hier rechtens ist als Fallschutz für die Kinder" als berechtigt an. Ihre Nachbarin Brigitte Hansen ärgert abgesehen von dem penetranten "Güllegeruch", der vom Spielplatz aufsteigt, "wie wir hier abgebügelt werden". Damit spricht sie einen Kommentar des Ortsbürgermeisters an. Den Hinweis auf den Gestank habe er quittiert mit dem Satz, er sei früher mit Gülle aufgewachsen und habe das ja auch aushalten müssen.Inzwischen sieht Knodt das allerdings anders. Bedauerlicherweise sei schlichtweg das falsche Material bestellt worden, räumt er ein. Allerdings "aus Unwissenheit", wie er betont: "Es gibt da so viele Sorten." Das stinkende Füllmaterial werde daher wieder entfernt und durch für einen Spielplatz geeignetes Material ersetzt. Bis dahin bleibe der Spielplatz notgedrungen geschlossen. Wann genau das richtige, bereits bestellte, Material eingebracht wird, kann er momentan nicht sagen: "Wir müssen ja sehen, wann wir das geliefert bekommen."Fehler soll kein zweites Mal passieren

Das Missgeschick hat dem Gemeindechef die formelle Einweihung des ersten, völlig neu gestalteten, Piesporter Spielplatzes jedenfalls gehörig verdorben. Über einen Zeitraum von vier Jahren investiert Piesport nämlich rund 30 000 Euro in die Reduzierung seiner bisher fünf Spielplätze auf künftig nur mehr drei, die dann aber auch beständig gepflegt werden sollen. In den Spielplatz in Alt-Piesport hat die Gemeinde laut Knodt allein rund 10 000 Euro investiert. Doch zumindest sieht er sich nun besser gewappnet für die noch anstehenden Arbeiten. Wenn die Bestellung für den Fallschutz der beiden anderen Plätze anstehe, passiere dieser Fehler ganz sicher nicht ein zweites Mal, ist der Ortsbürgermeister überzeugt.

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