Kooperation empfohlen

WITTLICH. Der Kreisausschuss hat sich in nicht-öffentlicher Sitzung dafür ausgesprochen, Hartz IV in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit und nicht allein umzusetzen. Die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag nächste Woche.

Lange hat sich die Kreisverwaltung überlegt, ob sie das so genannte Optionsmodell wahrnehmen möchte und nach der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe die Betreuung der Betroffenen inklusive Qualifizierungsmaßnahmen allein übernimmt. Die Alternative: Der Kreis teilt sich diese Aufgabe mit der Agentur für Arbeit. Lange war nicht klar, wie die Rahmenbedingungen der Reform aussehen würden, was die Entscheidung erschwerte. In der Kreistagssitzung im Juli meinte Landrätin Beate Läsch-Weber zu den Kreistagsmitgliedern: "Ich bin hin- und hergerissen. Bitte begleiten Sie uns auf dem Weg zur richtigen Entscheidung.” Richtig oder falsch? Auf dem Weg zu einer Entscheidung ist die Verwaltung nun ein gutes Stück weiter gekommen. Mehrheitlich sprach sich der Kreisausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung dafür aus, dem Kreistag nicht das Optionsmodell zu empfehlen, sondern die Arbeitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit. Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, erklärte: "Zu dem Optionsmodell sollte die zentrale Organisation der Integrationsleistungen für die Betroffenen gehören, das heißt die Frage, wie die Menschen wieder in Arbeit gebracht werden können. Alle Kommunen müssten da mitspielen, doch haben wir im Kreis kein einheitliches Meinungsbild." Wittlich und Morbach beispielsweise seien dagegen gewesen.Wunsch: Landkreis soll Geschäftsführer stellen

Nur die zentrale Organisation ermögliche jedoch auch Effizienz. Deshalb habe der Kreisausschuss sich gegen das Optionsmodell ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag am kommenden Montag. Für die Gestaltung der Arbeitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit wird die Verwaltung folgende Vorschläge machen: Der Geschäftsführer wird zunächst für die Zeit bis Ende 2007 vom Kreis vorgeschlagen. Das Aufsichtsgremium wird paritätisch besetzt. Die Feststellung der Erwerbsfähigkeit soll einvernehmlich erfolgen. Bei der ärztlichen Untersuchung soll auf die Mitarbeit des Geschäftsbereichs Gesundheit der Kreisverwaltung zurückgegriffen werden. Die Kreistagssitzung ist am Montag, 13. September, um 14.30 Uhr im Kreishaus.

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