Kreative Ruhe

LÖTZBEUREN. (red) Für Jörg Stein ist Lötzbeuren eines der schönsten Dörfer im Hunsrück. Er hofft, dass dies noch lange so bleibt und Lötzbeuren seinen Charme nicht durch die Erweiterung des Flughafens Hahn verliert.

Ich halte das Dorf Lötzbeuren für eines der schönsten im Hunsrück, obendrein begünstigt durch seine Nähe zur Mosel. Die barocken Malereien in der Dorfkirche sind sogar dem "Baedecker" ein paar Zeilen wert. 1976 habe ich mit Freunden ein Anwesen mit Blick auf die Kirche als Landatelier für meine bildhauerische Arbeit gekauft. In den Hunsrück habe ich mich sofort verliebt, ich lebte damals vor den Toren vor Frankfurt. Ein Grund für die Entscheidung, ein Domizil für die Wochenenden auf dem Land zu erwerben, waren auch meine ersten beiden Söhne Jonas und Jago, die sich hier unbeaufsichtigt in Feld und Flur tummeln konnten. Mein dritter Sohn Joss, der umständehalber bei einer Ziehmutter lebt, hat das Glück, in Lötzbeuren aufzuwachsen, egal wohin ihn sein Erwachsenenleben verschlagen mag. Mittlerweile bin ich Bürger mit erstem Wohnsitz in der Gemeinde. Für meine kreative Arbeit, zu der auch das Schreiben gehört, ist das Dorf mit seiner Ruhe wie geschaffen. Meine Sorge, dass diese wunderbare Gegend durch eine falsche Politik verstädtert und ihren Charme verliert, ist groß. Begierig greift das Ballungszentrum Rhein-Main, dem ich entronnen schien, durch die Erweiterung des Billig- und Cargoflughafens Hahn nach dem Hunsrück. Der Mosel-Hunsrück-Raum ist mir zur Heimat geworden, und noch ist die liebenswerte Gleichsetzung mit der Toskana auch aus meiner Sicht sehr nachvollziehbar. Leben auch Sie in einem Dorf mit weniger als 100 Einwohnern? Warum leben Sie gerne in Ihrem kleinen Dorf? Worauf müssen Sie verzichten, und was macht das Leben bei Ihnen im Dorf trotzdem oder gerade deshalb lebenswert. Senden Sie uns Ihren Text, Stichwort: Heimat, per E-Mail an eifel@volksfreund.de, oder per Fax an 06561/959539 oder per Post an den Trierischen Volksfreund, Redaktion Bitburg, Hauptstraße 39 a, 54634 Bitburg.

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