Kreuzweg auf den Spuren von Cusanus

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Erich Schwind verfolgt ein außergewöhnliches Vorhaben: Er will zusammen mit vielen Wegbegleitern seinen "Kreuzweg" aus 14 Relieftafeln nach Rom tragen. Im Cusanus-Geburtshaus stellt der Hobbykünstler seine aus Eichenholz geschnitzten Kreuzwegstationen aus.

Mit dem Kreuz unterwegs sein, das hat sich der Bengeler Erich Schwind vorgenommen. Die 14. und letzte Station seiner Kreuzweg-Relieftafeln aus Eichenholz ist fast fertig. Auf sehr große Resonanz stößt bereits die Ausstellung des Kreuzweges im Cusanus-Geburtshaus. Mit den Holztafeln will der Rentner bald unterwegs nach Rom sein. Es ist ein außergewöhnliches Fußmarsch-Projekt, das sich der 75-jährige Rentner vorgenommen hat, und das er mit vielen Wegbegleitern realisieren will (der TV berichtete mehrfach). Walter Feltes, Leiter der Volkshochschule Wittlich-Stadt und -Land, charakterisierte den 75-jährigen Rentner als einen Mann, "der schon immer gegen den Zeitstrom lebte und sich stets an schwierige Aufgaben heranwagte". Wie das Holzschnitzen, das er erst nach dem Berufsleben erlernte. "Nicht stehen bleiben, niemals aufgeben, Mitstreiter suchen": In diesem Sinne will Erich Schwind sein Projekt, den Pilgerweg von der Mosel über die Alpen bis nach Rom, bewältigen. Viele Wegbegleiter sollen einbezogen werden. In Anlehnung an den Jakobsweg gibt er seiner Pilgerstrecke auch einen Namen: Cusanusweg. "Denn mit dieser Kreuzweg-Pilgerreise wollen wir eine Verbindung herstellen vom Herz des Cusanus, das in der Kapelle des Cusanusstiftes ruht, bis zu seinem Körper, der in seiner Titularkirche San Pietro di vincoli in Rom begraben ist." Die Pilgergruppe wird an den Wirkungsstätten des großen Moselaners innehalten, ein von Papst Benedikt gesegnetes Kreuz soll den Pilgerzug anführen. Schwind zeigte den Gästen der Vernissage das Kreuz. In der Mitte trägt es einen herzförmigen Stein mit den Initialen NvK - Nikolaus von Kues. Die Balken tragen die Inschrift "Ein Bitte - Danke für Brot und Kinder in Not", denn mit seiner Aktion hofft Schwind auf Spendengelder für die Welthungerhilfe. Ganz aktuell erinnert diese Inschrift auch an die kürzlich veröffentlichte Enzyklika des Papstes, die die "Liebe" in den Vordergrund rückt: "Die Liebe zum Kind, zur Natur, zu Jesus", so Schwind. Er ist davon überzeugt, dass "das Kreuz seinen Weg findet". So wie es der gleichnamige Film von Willi Bottler darstellt. Mit eindrucksvollen Bildern vermittelt der im November 2005 in Rom gedrehte Streifen die markanten Stationen dieses Kreuzes. Auf dem Petersplatz endete der "Kreuz"-Weg durch die Ewige Stadt - dort, wo auch die Pilgerreise von Kues nach Rom ihr Ziel haben soll. Davor liegt noch eine gewaltige logistische Planung. Eine verrückte Idee? "Ich traue ihm das durchaus zu", bekräftigt der Vorsitzende der Cusanus-Gesellschaft, Professor Wolfgang Lentzen-Deis. Soweit möglich, will er das Engagement von Erich Schwind mit Rat unterstützen. "Lassen sie mich nicht im Stich", wandte sich Schwind an alle, die ihn unterstützen wollen - ob als Spender und Sponsoren oder als Wegbegleiter und Träger für die Holztafeln. Die erste Etappe der insgesamt 1400 Kilometer langen Wegstrecke ist ein einwöchiger Fußmarsch über den Hunsrück zur Osterfeier nach Mainz. Wer mitmachen will, melde sich bei Erich Schwind, Moselstraße 54, 54538 Bengel, Telefon/ Fax 06532/933735.

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