"Krieg" gegen ein Geschlecht

WITTLICH. Der Frauentag, der am 8. März begangen wurde, ist ein Anlass für Frauen auf allen Kontinenten, die sonst politische, ethnische, linguistische und kulturelle Differenzen trennen, sich zusammen zu tun und "ihren" Tag zu feiern. Die 10 b des Peter-Wust-Gymnasiums Wittlich hat sich Gedanken über den Weltfrauentag gemacht.

Zurückzuführen ist der Weltfrauentag auf den 8. März 1908: Damals starben 129 Frauen bei einem Brand in einer amerikanischen Fabrik. Sie hatten für mehr Rechte gestreikt. Der erste Weltfrauentag fand am 19. März 1911 statt, mit den Zielen der Gleichberechtigung und des Wahlrechts für Frauen. In Deutschland jedoch wurde er von den Nazis durch den Muttertag ersetzt. Bis heute werden in vielen Ländern die Menschenrechte von Millionen Kindern verachtet, nur weil sie Mädchen sind. Sie werden schlechter ernährt und medizinisch versorgt und dürfen nicht zur Schule gehen. Folgen sind eine höhere Sterblichkeitsrate, Mangelernährung und Analphabetismus. Nur wenn Frauen und Mädchen Zugang zu Bildung haben, sind sie in der Lage, sich gegen die Verletztung ihrer Rechte zu wehren. In Indien beispielsweise werden jährlich etwa 5000 Frauen Opfer von Mitgiftmorden. Jedes Jahr werden rund 340 Frauen und Mädchen in Bangladesch von Männern mit Batteriesäure überschüttet. Mädchenbeschneidung ist eine weitere grausame Menschenrechtsverletzung. Weltweit werden jeden Tag fast 6000 Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, mindestens 130 Millionen Frauen leiden an den Folgen ihrer Bescheidung (Buchtipp: "Wüstenblume" von Waris Dirie). Einen Beruf auszuüben und Schulbildung ist Frauen in Afghanistan untersagt. Auch werden sie brutal mit Gerten geschlagen, wenn sie nicht ausreichend verschleiert sind. Illegale Schlepperbanden schleusen Frauen in wohlhabende Länder. Dort werden sie praktisch ohne Entlohnung zur Prostitution und Schwerstarbeit gezwungen. Allein in Deutschland gehen täglich etwa eine Million Männer in Bordelle. Jedes Jahr werden zwei Millionen Mädchen dem kommerziellen Sexgeschäft zugeführt. Die häufigste Menschenrechtsverletzung gegen Frauen ist jedoch sexueller Missbrauch: Mindestens jede dritte Frau weltweit ist schon einmal geschlagen, zum Sex gezwungen oder auf andere Weise missbraucht worden. Die Ziele der Frauenbewegung sind: Freies und selbstbestimmte Leben für alle Frauen und Mädchen, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, Verbesserung der gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für das gleichberechtigte Zusammenleben von Männern und Frauen, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, ein freies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen und Mädchen weltweit, Gleichberechtigung von Frauen und Männern, finanzielle Absicherung von Beratungsstellen, Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen, Konsequente Strafverfolgung und bessere Opferentschädigungsmaßnahmen, Gewaltprävention in Schulen, Verbesserung der gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die ein gleichberechtigtes Miteinander von Männern und Frauen garantieren." Wir sind der Meinung, dass in Deutschland die Gleichberechtigung von Mann und Frau gegeben ist. Vielmehr sollten wir uns um die Frauen und Mädchen in unterentwickelten Ländern kümmern. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass auch Männer diskriminiert werden. Klasse 10b. Peter-Wust-Gymnasium Wittlich.

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