Kuddel-Muddel um Kindergarten

OSANN-MONZEL. Der Kindergarten in Osann-Monzel kommt nicht zur Ruhe: Vieles wurde bereits erneuert, doch dann gab es neue Auflagen aus Sicherheitsgründen. Zuletzt stritten die Behörden um eine Außentreppe.

"Jetzt muss endlich Schluss sein!" Bürgermeister Matthias Stoffel ist entnervt von dem Kuddel-Muddel beim Umbau und der Renovierung des Kindergartens in Osann-Monzel. Kein Wunder, die Sache, die 2003 schon beendete sein sollte, zieht sich in die Länge. Unkalkulierbare Schäden traten im Zuge der Keller-Renovierung zu Tage. Dazu gesellten sich neue Anforderungen für den gesamten Bau samt Keller von Seiten der Behörden, nachdem die Keller-Erneuerung gerade beendet war. Zudem gibt es für die dritte Gruppe des Kindergartens zwar einen sehr schönen Raum im Dachgeschoss, doch musste sie in einen kleinen Raum umziehen, weil auf einmal eine Außentreppe als Fluchtweg fehlte. Und genau über diese Treppe stritten dann auch noch die Behörden. Die Kosten für den Kindergarten übersteigen mittlerweile bei weitem das Geplante. Mehrausgaben von mindestens 100 000 Euro habe der Gemeinderat bereits geschluckt, sagt Stoffel. Kindergartenleiterin Gaby Schiffels fürchtet für die nochmals nötig gewordene Bauphase den Dreck und Presslufthammer-Lärm, der das Personal und die Kinder schon beim letzten Mal stresste. Wer Schuld an dem ganzen Hin und Her hat, ist kaum auszumachen. Und das nicht nur, weil etliche Behörden vom Brandschutz über die Denkmalpflege bis zum Landesamt für Jugend und ein Architekt an den Planungen beteiligt waren. Peter Teusch, bei der Kreisverwaltung zuständig für Bauanträge, fasst zusammen: "In dem Kindergarten ist alles drin, was an Problemen auftreten kann." Problem Nummer eins: Im Laufe der Planungen - der dritte Gruppenraum im Obergeschoss wurde 1996 beantragt, die Schulkindbetreuung mit Mittagessen und Küche im Keller 2003 - änderten sich die Brandschutzbestimmungen. Ein zweiter Rettungsweg für die Gruppenräume wurde nötig. Problem Nummer zwei: Das Haus, das 1913/14 von Kreisbaumeister Veenken ähnlich dem Kreishaus im klassizistischen Stil errichtet wurde, steht unter Denkmalschutz. Nicht alle Eingriffe sind erlaubt. So wehrte sich das Landesamt für Denkmalpflege zunächst gegen die für den Brandschutz nötige Außentreppe für den Gruppenraum im Obergeschoss. Das Amt lenkte zwar ein, dennoch hängt es nun an diesem Bauwerk. Alle anderen Auflagen wie Brandschutztüren und einen Durchbruch im Keller hat die Gemeinde, Trägerin des Kindergartens, eingeplant. Die Sache mit der Außentreppe ist jedoch komplizierter. Das Amt forderte eine dem klassizistischen Bau angepasste Treppe, obwohl sie auf der Rückseite des Gebäudes steht. Architekt Heinz Maes legte etliche Entwürfe vor. Für zwei von ihnen hat das Amt seine Zustimmung in Aussicht gestellt. Bis zum Ende dieser Woche will Maes die Kosten für die beiden Varianten ermitteln. Dann muss die Gemeinde entscheiden. Sicher ist, dass die Kosten höher sein werden als für eine einfache Treppe. Doch ob die Gemeinde Extra-Fördermittel bekommt, steht in den Sternen.

  

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