Kugeln kaputt, Glühbirnen geklaut

WITTLICH. (sos) Die Winternächte in Wittlichs Innenstadt funkeln derzeit: Die Dekoration rund um den Weihnachtsmarkt erfreut allerdings nicht nur die Besucher, sondern fordert Unbekannte zu "Selbstbedienung" und Ähnlichem heraus.

Festliches Licht über den Straßen, 80 Weihnachtsbäumchen rund um den Marktplatz, nebst großen "Kollegen" in Himmeroder- und Burgstraße, unzählige Kugeln und das Licht der Stände: Wittlich leuchtet immer noch. Der Glanz hat auch Schattenseiten: Am ersten Wochenende wurden 100 Glaskugeln zerstört - nur der Marktplatzbaum blieb bislang verschont. Außerdem wurden bereits 150 Glühbirnen von den Hütten gestohlen, sogar das Abflussrohr vom Toilettenwagen ist verschwunden. Karsten Mathar vom Stadtmarketingverein kann nicht nur Idyllisches vom Wittlicher Weihnachtsmarkt erzählen. Er sagt: "Es sind darüber hinaus 83 Veranstaltungen zu koordinieren und 32 Aussteller beim Auf- und Abbau und in Sachen Strom, Wasser, Werbung, Pressearbeit zu betreuen." Um Verständnis wirbt er bei den Vereinen, die auf dem Marktplatz spielen wollen, aber auf den Platz an der Lieser ausweichen müssen. Und nicht nur für Musikalisches gilt: Was dem einen gefällt, geht dem nächsten auf den Wecker, etwa die Weihnachtsbeleuchtung. Sie wird zentral gemeinsam mit der allgemeinen städtischen Straßenbeleuchtung geschaltet, dass heißt ab fünf Uhr in der Früh. "Zu früh!", findet ein Anwohner und meldete sich zum Beweis am Dienstag gleich um 5.15 Uhr unter der Notfallnummer der Stadtwerke, um die ungewollte Erleuchtung mitzuteilen. Als Reaktion darauf wird jetzt bei der RWE geprüft, ob eine andere Schaltung möglich ist. Dafür kam dann gestern der Anruf eines anderen aufmerksamen Wittlichers: "Warum geht die Weihnachtbeleuchtung nicht mehr - müssen wir jetzt Strom sparen?" Weder das war der Grund, noch war der Straßenschmuck kaputt. Die Lösung: Der vom Weihnachtslicht genervte Mensch hatte einfach selbst geschaltet und die Stecker gezogen. An einer nicht leuchtenden aber weißen Pracht können sich am Samstag, 17. Dezember, alle austoben: Dann bringen entweder sechs LKW Schnee, oder eine Schneemaschine liefert das "Weihnachts-Material", das bekanntlich von selbst verschwindet.

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