Kunst geht nach draußen

WITTLICH. (red) Die "Künstlergruppe Wittlich" präsentiert sich am kommenden Wochenende, 3. und 4. Juli, erstmals mit einer Ausstellung in ungewöhnlichem Ambiente: "Ausstellungsraum" ist der Stadtpark.

Kunst an Hecken und Zäunen, mitten auf der Wiese, an Bäume gelehnt - nicht in Galerien oder Ausstellungsräumen? Der ungewöhnliche Ort der zweitägigen Werksvorstellung regt die Diskussion um die Frage "Was ist Kunst?" an. Ein Thema, mit dem sich seit Jahrtausenden Philosophen, Kritiker und nicht zuletzt die Künstler selbst beschäftigen. Nicht dass sich die elf Frauen und Männer der Künstlergruppe mit Kunstgrößen wie Picasso oder Beuys messen wollten, aber dennoch möchten sie mit ihren Werken in die Öffentlichkeit gehen. "Malt doch nicht immer nur fürs stille Kämmerlein und für euch selbst." Diesen Satz hörte nicht nur BirgitAmerkamp, Malerin und Initiatorin der Veranstaltung, häufig in ihrem Bekanntenkreis. Gemeinsam mit Margret Reugels setzte sie die Idee jetzt in die Tat um. Der Funke sprang über und es fanden sich zahlreiche Gleichgesinnte. Aus Mainz, Frankfurt oder wohin auch immer die Zeit Zahnarzt, Lehrer, Lehrerin, Manager, Kauffrau, Hausfrau, Studentin und andere verschlagen hatte, nun zieht das Kunstevent die gebürtigen Wittlicher zurück in die Säubrennerstadt. So zeigen Manfred Amerkamp, Dr. Heinz von Bülow, Kerstin Lex und Margret Reugels ihre "fotografische Sicht der Dinge". Gemalte Motive in unterschiedlichsten Techniken und Stilrichtungen zeigen Birgit Amerkamp, Hiltrud Jüttermann, Herta Könen, die Malschule Wittlich, Eleonore Messer, Albert Schlimpen und Brunhilde Stoffel. Kulturamtsleiter Justinus Maria Calleen, selbst Fotograf, berät und unterstützt das Ausstellungsprojekt. "Eine großartige Eigeninitiative - eine wunderbare Idee", urteilt der Fachmann und unterstreicht die hohe Wertigkeit der Aktion für die Stadt. Die Präsentationsform ist jedem Teilnehmer selbst überlassen, und so erwartet den Besucher des Grüns mitten im Herzen der Stadt sicher Buntes, Ungewöhnliches, im wahrsten Sinn des Wortes Sehenswertes. Dass "Kunstausstellung" auch preiswert sein kann, beweisen die Akteure ebenfalls. Finanziert wird das Projekt in Kooperation mit dem Kulturamt durch die Aussteller selbst, einen Zuschuss zur Plakatwerbung gab die Stiftung der Stadt Wittlich. Die Wiese des Stadtparks wird gemäht, so dass jede Präsentation gut erreicht werden kann. Die Künstler laden am Samstag, um 15 Uhr zur Vernissage ein. Die Eröffnungsrede hält Kulturamtsleiter Justinus Maria 1Calleen. Am Sonntag steht die Wittlicher Künstler-Gruppe ab 11 Uhr interessierten Besuchern Rede und Antwort zur Frage "Ist das Kunst?".

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