Kunstharz soll die Fugen glätten

Kunstharz für die Fugen oder neue Steine? Der Manderscheider Stadtrat beschäftigt sich in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag mit der Frage, wie es mit dem Marktplatz-Pflaster weitergeht. Außerdem will der Rat darüber diskutieren, ob der Hauptausschuss abgeschafft wird.

 Auch auf holprigem Pflaster eine gute Veranstaltung: Die Eröffnung des Manderscheider Burgenfests vor knapp zwei Wochen auf dem Marktplatz. Das Fest ist um, das Leben in „Maanischd“ geht weiter und der Stadtrat beschäftigt sich mit der Zukunft des Granitpflasters. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Auch auf holprigem Pflaster eine gute Veranstaltung: Die Eröffnung des Manderscheider Burgenfests vor knapp zwei Wochen auf dem Marktplatz. Das Fest ist um, das Leben in „Maanischd“ geht weiter und der Stadtrat beschäftigt sich mit der Zukunft des Granitpflasters. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Manderscheid. Der Manderscheider Marktplatz ist für den Rat der Stadt ein schier unendliches Thema (siehe Extra). In der Sitzung am heutigen Donnerstag wird der Rat sich mal wieder mit der Frage befassen, wie es mit dem dort verlegten Granitpflaster weitergeht. Das Pflaster sollte ausgetauscht werden, nachdem es als zu holprig kritisiert worden war. Ein Gutachten hatte ergeben, dass das Pflaster keiner Norm entspricht, nicht wie gefordert rechtwinklig ist und zu breite Fugen hat. Auf das neue Pflaster wird wegen Lieferproblemen seit Juni 2008 gewartet.

Die Firma, die das Pflaster ursprünglich verlegt hat und für die Neuverlegung aufkommen muss, hat nun laut VG-Verwaltung den Kompromiss-Vorschlag unterbreitet, die Pflasterfugen mit Kunstharz auszugießen, um etwaige Lücken zu schließen. Auf einer kleinen Fläche wurde dies am Marktplatz umgesetzt.

Vor den Sommerferien waren nach einem Jahr Wartezeit auch die neuen Granitsteine aus Vietnam für eine Musterfläche eingetroffen. Beides haben die Ratsmitglieder laut Verwaltung in Augenschein genommen. In der Sitzung heute steht nun die Entscheidung an, ob die alten Steine bleiben und die Lücken mit Kunstharz ausgegossen werden oder ob die Wahl auf die neuen Steine der Musterfläche fällt.

Außerdem beschäftigt sich der Stadtrat mit neuen Strukturen der Ratsarbeit. So soll der Hauptausschuss, indem bislang die Themen in kleinerer Runde immer vor der Stadtratssitzung besprochen wurden, auf Antrag des Forums abgeschafft werden. Diskussionen und Entscheidungsfindung wären damit komplett in den Stadtrat verlegt. Laut Wolfgang Moritz verspricht sich das Forum davon, dass die Ratssitzungen für Besucher, die dann die Zusammenhänge mitbekommen, interessanter werden.

Auf Vorschlag der CDU, der zweiten Fraktion im Manderscheider Stadtrat, soll sich der Rat außerdem einen festen Terminkalender zulegen, so dass Sitzungen längerfristig geplant werden können.

Darüber hinaus steht die Frage zur Debatte, ob die Bürgersprechstunde generell an den Anfang einer Sitzung gestellt wird und auch Anregungen zu folgenden Tagesordnungspunkten zugelassen werden. Laut Moritz sollte die Verwaltung prüfen, ob dies rechtlich möglich ist.

Die Sitzung des Manderscheider Stadtrats im Kurhaus am heutigen Donnerstag beginnt um 20 Uhr. EXTRA Die Umgestaltung des Marktplatzes Seit Ende der 80er-Jahre wurde die Umgestaltung des Manderscheider Marktplatzes diskutiert. Mitte 2007 wurde sie dann zusammen mit der Erneuerung der Kanal- und Wasserleitungen im Rahmen der Städtebau förderung beschlossen. Die Bauarbeiten für 180 000 Euro, zu denen die Verlegung eines Granitpflasters und der Ausschluss des Verkehrs mit Hilfe von Pollern gehörte, ging dann recht schnell über die Bühne. Im Februar 2008 waren die Arbeiten fertig. Doch dann begann die Diskussion über das Pflaster, das vielen Kritikern zu holprig war. Nachdem ein Gutachten bestätigte, dass das Granitpflaster nicht dem entsprach, was die Verwaltung bestellt hatte, war klar, dass das Pflaster erneuert würde. Das war im Juni 2008. (mai)

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