Kur für das Fachwerk

Die Restaurierung eines der ältesten Häuser von Bernkastel kostet viel Geld. Hilfe kommt von der Stiftung Denkmalschutz.

 Hiltrud Maßem, Friedhelm Caspari und Ernst Greve (von links) blicken den Arbeiten optimistisch entgegen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Hiltrud Maßem, Friedhelm Caspari und Ernst Greve (von links) blicken den Arbeiten optimistisch entgegen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) Das sogenannte Heinz'sche Haus gehört zu den ältesten Gebäuden von Bernkastel-Kues. Laut Bauinschrift wurde es 1583 errichtet. Vor einigen Jahren erwarb Hiltrud Maßen das vierstöckige Fachwerkhaus am mittelalterlichen Marktplatz und betreibt dar in eine Weinstube. Im Laufe der Zeit wurden in Fachwerk-, Dach- und Deckenkonstruktion starke Feuchtigkeitsschäden festgestellt. Außerdem ist das Dach marode. Die Familie Maßem ist froh, mit Architekt Peter Berdi jemanden gefunden zu haben, der sich auch mit der Sanierung historischer Gebäude auskennt. Seitdem er am Werk sei, gehe sie mit einem viel besseren Gefühl an die Arbeiten heran, sagt Hiltrud Maßem. Berdi war es auch, der die Eigentümerin über die Fördermöglichkeiten beriet. Die wichtigste Institution dabei ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Handwerkskunst der damaligen Zeit zu erhalten und somit kulturelles Erbe zu bewahren. Bei der Stiftung gehen viele Förderanträge ein. "Nur etwa ein Viertel davon kann bezuschusst werden", berichtet Ortskurator Ernst Greve, der für Teile von Rheinland-Pfalz zuständig ist. Dazu gehört nun auch das Heinz'sche Haus. Per Vertrag werden dafür 20 000 Euro für die Dacharbeiten zugesichert. Weitere Mittel für die Fassaden-Sanierung dürften folgen. Zudem stehen Geld der Denkmalpflege und Städtebaufördermittel zur Verfügung. Für die Familie Maßem ist dies eine große Hilfe. "Für die Sanierung könnte man ein Einfamilienhaus bauen", erläutert Architekt Berdi.Derzeit sind Zimmermeister Friedhelm Caspari und weitere Mitarbeiter der Firma Oster an einem Teil der Fassade beschäftigt. "Das ist eine Herausforderung, man muss sehr sensibel vorgehen", sagt Caspari. Er hat eine spezielle Ausbildung für die Restaurierung historischer Fassaden absolviert. Eine solche ist notwendig, um überhaupt einen Auftrag zu bekommen.Hiltrud Maßem ist froh, dass sie so viele offene Ohren gefunden hat. Auch bei der Verwaltung finde sie Hilfe. Sie ermuntert andere Eigentümer historischer Bausubstanz, den selben Weg zu gehen. Nötig dürfte er sein. "In vielen Dächern ist der Wurm drin", sagt Architekt Berdi.

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