Kurzfristige Konsequenzen zeigen Wirkung

BERNKASTEL-KUES. Fest zugewiesene und markierte Plätze für die anrollenden Fahrzeuge und zwei weitere Busse, die schon bereit stehen, wenn der 13-Uhr-Gong ertönt. Das sind erste Konsequenzen aus dem Unfall Anfang Oktober, bei dem ein elfjähriges Mädchen auf dem Schulbusbahnhof verletzt wurde. Für zusätzliche Sicherheit sollen künftig auch Schulbusbegleiter sorgen.

Wege zu finden, um die problematische Situation am Busbahnhof des Schulzentrums in Bernkastel-Kues zu entschärfen - diese Aufgabe hatte sich ein runder Tisch gesetzt, an dem unlängst Lehrer, Elternsprecher, Schülervertreter, Verkehrsunternehmen, Verbandsgemeindeverwaltung und Polizei am Sitz der Kreisverwaltung in Wittlich diskutierten.Gefährliche Situationen durch drängelnde Schüler

Eine der wichtigsten Forderungen der Schulen lautete: "Wenn um 13 Uhr die Schule aus ist und die große Masse der Schüler auf den Platz strömt, müssen die Busse schon bereit stehen.""Drängelnde Schüler, die neben den heranrollenden Bussen her gelaufen sind, um sich noch rechtzeitig einen Sitzplatz zu ergattern - diese Situation hat damals auch zum Unfall geführt", blickt Karl-Heinz Musseleck, Leiter des Gymnasiums, zurück.Zumindest teilweise waren die Schulen mit ihrem Vorstoß erfolgreich. "In Gesprächen mit den Verkehrsunternehmen ist es gelungen, die Umlaufpläne so zu verlegen, dass zwei weitere Busse schon vor Schulschluss auf dem Parkplatz stehen", sagt Maria Bernard, zuständige Geschäftsbereichleiterin bei der Kreisverwaltung. Drei Busse kommen jedoch nach wie vor fahrplanmäßig später. "Dann sind die meisten Schüler aber schon weg", sagt Musseleck.Zudem wurde nach dem Ende der Herbstferien den einzelnen Bussen ein fester Stellplatz zugewiesen und auf dem Asphalt markiert. "Früher haben die Busse einfach einen anderen Platz angesteuert, wenn ihr Platz schon besetzt war. Und die Schüler sind dann natürlich dem Bus hinterhergelaufen", schildert Hauptschulrektor Dieter Stuff eine häufig vorkommende Gefahrensituation.Die kurzfristigem Konsequenzen aus dem Unfall "haben aber schon einiges gebracht", wie Stuff betont. Gleichwohl drängt er auf weitere organisatorische und bauliche Veränderungen.Ein Baustein, um die Sicherheit am Schulbusparkplatz weiter zu erhöhen, könnte dabei der Einsatz von so genannten Schulbusbegleitern sein. "Ein Konzept liegt dafür schon lange vor", sagt Reinhold Fuchs, Obmann für Verkehrserziehung am Gymnasium.Hauptschule, Realschule und Gymnasium wollen den pensionierten Polizisten Reimund Eisenkrämer, der schon für die Ausbildung der Streitschlichter an den drei Schulen verantwortlich ist, mit der Schulung und Betreuung der Busbegleiter betrauen. Diese Ausbildung soll an 16 Nachmittagen stattfinden. Die in der Regel etwas älteren Schüler sollen dann dafür sorgen, dass Rangeleien und Rowdytum vor und im Bus nicht mehr vorkommen.Dass das Konzept bislang noch nicht umgesetzt wurde, lag auch an den damit verbundenen Kosten, die Fuchs auf jährlich knapp 15 000 Euro schätzt. Denn der Vorschlag der Schulen sieht auch eine Aufwandsentschädigung für den Ausbilder, aber auch Anreize für die Schulbusbegleiter, beispielsweise in Form von Freifahrscheinen, vor. Die dafür notwendigen Verhandlungen der Kreisverwaltung mit den Verkehrsunternehmen seien aber in der Vergangenheit nicht so recht vorangekommen, lautet die Kritik am Gymnasium. Nach dem Unfall scheint nun aber Bewegung in das "Pilot-Projekt-Schulbusbegleiter" zu kommen. Es habe inzwischen Gespräche mit den Verkehrsunternehmen gegeben und man sei optimistisch, "dass es mit der Finanzierung" klappt, sagt Maria Bernard. Unabhängig vom endgültigen Ergebnis wird sich der Kreisausschuss am 1. Dezember mit dem Thema "Schulbusbegleiter" für Bernkastel-Kues beschäftigen. "Vielleicht müssen wir dann aber nur noch über eine Einigung berichten und das Konzept vorstellen", hofft Bernard.

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