Landstreicher zu Gast

ERDEN. (red) Per pedes und ohne Geld ziehen sechs Männer aus Thüringen einmal im Jahr los, um die deutschen Weinbaugebiete. Dieses Mal waren sie zu Gast an der Mosel.

Sechs schwarz-weiß gekleidete junge Männer, zum Teil mit lädiertem Zylinder zogen durch Erden. In Gesellschaft von Gitarre, Mandoline, Löffelphon, Waschbrett, Bandoneon, Akkordeon und einer Flöte machten sie Halt vor der Ratsschenke in Erden und spielten Gästen und Wirt etwas vor. Von diesem Bänkelgesang angelockt blieben immer mehr Radfahrer und Neugierige stehen.Als Lohn für ihre Musik serviert Olaf Melcher ihnen einen guten Erdener Wein und ein Mittagessen, wofür ihm der Dank der Musiker sicher war. Eigentlich haben die sechs Männer einen Job, aber ein Mal im Jahr, in der letzten Augustwoche, ziehen sie zum Musizieren jeweils in ein anderes deutsches Weinanbaugebiet. Ursprünglich kommen sie von Altenburg aus Thüringen. Als Gepäckstück haben sie nur ihr Musikinstrument und ihren Schlafsack dabei. Unterkunft finden sie in den Weinbergen, am Moselufer oder auch, wenn sie Glück haben, in einem Gasthaus. Zurzeit wandern sie moselaufwärts und haben Rast und Musik in Erden gemacht. Seit 1988 waren sie in verschieden Formationen unterwegs und haben mittlerweile den Rheingau, die Nahe, das Frankenland, die Pfalz, das Markgräflerland und jetzt auch die Mosel erwandert. Nach dem Mittagessen genießen sie die Sonne am Moselufer, bevor es weiter geht. Die nächsten Gäste, die Erden erwartet, sind übrigens die Mitglieder der Landeskommission und Landrätin Beate Läsch-Weber, die am 3. September die Weinbaugemeinde begutachten. Start des Rundgangs ist in der Moselstraße.

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