Es war ganz still im großen Saal des Kolpinghauses. Gebannt lauschten die zirka 90 Gäste den Schilderungen des Ehepaares, die sich zu Fuß auf die Pilgerreise gemacht hatten. Zu erzählen hatten die beiden, die auf Einladung der Buchhandlung am Trierer Tor nach Wittlich gekommen waren, eine ganze Menge. Ihre Dias zeigten lange Pilgerwege, aber auch eindrucksvolle Kirchen oder einfache Pilgerherbergen. In diesen Herbergen trafen sie auf hilfreiche Gastgeber aber auch auf Pilger aus anderen Ländern. Zeitweise war für die Pilger die große Gastfreundschaft vor allem dort, wo wenig Pilger unterwegs sind, recht anstrengend, wenn nach einem langen Wandertag noch lange Gespräche mit den Gastgebern folgten. An den Dias war auch zu erkennen, dass das Ehepaar Christian aber nicht nur die großen Dinge bemerkte und fotografierte, oft waren es auch Nebensächlichkeiten, wie ein altes zurückgelassenes Fahrrad, das sie mit ihren Bildern verewigt hatten. Anstrengend war die Reise in der Hochebene Spaniens. Rund 40 Kilometer in Hitze und glühender Sonne, ohne eine Chance sich unter einem Schatten spendenden Baum zu schützen, forderte die Pilger stark. "Hier waren wir fast am Ende unserer Kräfte", berichteten die beiden. Am Ziel ihrer langen Reise war es dann mit der Stille vorbei. In Santiago de Compostela trafen sie auf zahlreiche Menschen, die häufig nur die erforderlichen letzten Kilometer gegangen oder geradelt waren, um sich als Pilger bezeichnen zu dürfen.