"Langfristig den Glauben stärken"

ESCH/SALM. Die Neuorganisation der Dekanate stand im Vordergrund eines Besuchs von Bischof Reinhard Marx in Esch/Salm. Der Dekanatsrat Klausen äußerte Bedenken und will diese der Bistumsleitung mitteilen.

Nachdem der Trierer Bischof Marx 355 Kinder in neun Pfarreien des Dekanates Klausen gefirmt hat, besuchte er zum Abschluss seiner Visitations- und Firmreise den Klausener Dekanatsrat.Gewachsene Strukturen zerstören

Dabei war die Neuorganisation der Dekanate ein Thema im Gemeindesaal von Esch/Salm. Der Dekanatsrat besteht aus je einem ehrenamtlichen Delegierten sowie den Seelsorgern der zehn zum Dekanat Klausen gehörenden Pfarrgemeinden. Die Vorsitzende Hildegard Hoffmann sagte bei der Begrüßung, dass die Neuzuschneidung der Dekanate gewachsene Strukturen zerstöre. Der Bischof sagte, er wolle eine organisatorische Ebene streichen. Die Dekanate Klausen, Manderscheid, Wittlich und Traben-Trarbach sollen zu einem größeren Dekanat zusammen geschlossen werden. Die kommunalen Grenzen, insbesondere Kreise, spielen dabei eine Rolle. "Regional- und Dekanatsebene kommen zusammen." Ziel seiner Bemühungen sei es, die Lebendigkeit in den unteren Ebenen und damit langfristig den Glauben zu stärken. Untere Ebene sei für ihn die Seelsorge-Einheit (Pfarrgemeinschaft). Er empfehle, die Pfarrgemeinderäte in Pfarrgemeinschaftsräten umzuwandeln. Dies werde aber nicht verordnet, sondern bleibe eine freie Entscheidung.Die Neuorganisation sei konsequent, fuhr er vor, nachdem die Seelsorge-Einheiten eingeführt wurden. Die demnächst größere Dekanatsebene könne und solle diese nicht ersetzen. "Das Wir-Gefühl soll es in der Seelsorgeeinheit geben", sagte der Bischof.Sowohl hauptamtliche wie auch ehrenamtliche Dekanatsratsmitglieder äußerten Bedenken zu der Neustrukturierung. "Das neue Dekanat erscheint uns zu groß", meinte Alois Eltges aus Dreis. Peter Zenner aus Dierscheid meinte: "Entfernungs- und mentalitätsmäßig passen die Regionen nicht zueinander." Besonders Traben-Trarbach liege zu weit weg.Es soll keine Kündigungen geben

Pastoralreferent Steffen Stutz regte an, im Landkreis drei Dekanate einzurichten, je eines für die Hunsrückorte, für die Mosel und für die Voreifel/Eifel. Dechant Prim kündigte an, dass ein entsprechendes Votum des Dekanatsrates der Bistumsleitung übermittelt werden solle. Während der anschließenden Diskussion zeigte Bischof Marx Kompromissbereitschaft. Begründete Änderungsvorschläge werde er im Gesamtzusammenhang prüfen. Er versprach, dass es im Rahmen der Neuorganisation keine Kündigungen geben werde. Dennoch überwog der generelle Eindruck, dass der Bischof die Bistumsneuordnung konsequent und zielorientiert umsetzen werde.

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