Last und Lust mit der Steillage

BERNKASTEL-KUES. Wein ist längst keine Männersache mehr. Im Verein "Vinissima" sind 235 Frauen organisiert. Sie diskutieren und degustieren am Sonntag in Bernkastel-Kues. Männer sind dabei aber auch gern gesehen.

Gastronomisch und vinologisch war die Region am Kaiserstuhl (Südbaden) immer schon ein Vorreiter, wenn es um die Zusammenarbeit untereinander und über die Regionsgrenzen hinweg ging. Es verwundert deshalb nicht, dass sich dort schon 1991 der Verein "Vinissima" gründete: sieben Frauen, die mit Wein zu tun haben (Winzerbetrieb, Weinhandel, Gastronomie, Medien), suchten darin den Gedankenaustausch. "Mittlerweile haben wir bundesweit 235 Mitglieder", berichtet Beate Klingenmeier, die die Geschäfte des Vereins vom Weingut aus führt, das sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Jedes Jahr stehen Exkursionen oder Studienfahrten auf dem Programm. Einmal im Jahr treffen sich die Frauen auch zu einem Forum. In diesem Jahr haben sie sich dafür Bernkastel-Kues ausgesucht. Das Thema, das sie am Sonntag, 14. März, im Festsaal des Weinmuseum erörtern, ist natürlich ganz bewusst auf das Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer zugeschnitten: "Steillagen - Last oder Lust." Auf dem Podium diskutieren: Vinissima-Vertreterin Monika Drews (Köln), die Sommelière Catherine Thevenot (Laumersheim/Pfalz), die EU-Abgeordnete Christa Klaß (Osann/Monzel), Winzer Ulrich Franzen (Bremm), der unter anderem in der Steilstlage Bremmer Calmont Weinberge besitzt, sowie der "Master of wine" Jürgen von der Mark (Bad Bellingen). Die Moderation übernimmt Vinissima-Mitglied Beate Schindler (Focus-Magazin, München). Doch damit nicht genug: Erstmals vergibt der Verein an diesem Tag den "Vinissima-Weinpreis". Dafür haben Mitgliedsbetriebe (auch Genossenschaftswinzerinnen) 106 Weine in sechs Kategorien angestellt: Riesling trocken, weiße Burgundersorten trocken, Spätburgunder trocken, andere Rotwein-Sorten trocken, Bukettsorten und Edelsüße. Diese Weine können genauso wie viele andere Erzeugnisse von 35 Vinissima-Winzerinnen aus acht deutschen Anbaugebieten probiert werden. Insgesamt stehen 130 Weine und Sekte bereit.Wer beitreten will, braucht eine Patin

Der Lohn für die Frauen, deren Weine zu den Sieger gehören: Die sechs Sieger-Kreszenzen werden in einem Probierpaket zusammengestellt und können über den Verein bestellt werden. Ein elitärer Kreis will "Vinissima" nicht sein. "Wir wollen wachsen, aber nicht explodieren", sagt Beate Klingenmeier. Deshalb braucht jede Interessentin, die beitreten will, eine Patin, die den Antrag unterstützt. "Vinissima" hat auch an der Mosel Anhängerinnen. Zehn Frauen gehören hier dem Verein an. Das Forum in Bernkastel-Kues beginnt am Sonntag um 11 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Interessierte Weinfreundinnen und Weinfreunde sind willkommen. Die Kosten für die Degustation der Weine und Sekte belaufen sich auf zehn Euro pro Person.

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