Lautes Schreien erwünscht

HONTHEIM. Der Kindergarten Hontheim war über Wochen Bildungsort für Gesundheitserziehung. Mit Projektarbeit wurden bestimmte Problembereiche über einen längeren Zeitraum behandelt. Bei einem Kurzkurs "Erste Hilfe", einem Abend mit einem Arzt und einer Ernährungsberatung waren die Eltern dabei.

"Ist der Stuhl noch frei?" Ihm klingt ein lautes "Ja" entgegen. Erwartungsfroh wartet die Kindergarten-Runde in der Turnhalle auf ihn. "Ich bin Stefan. Ich arbeite bei den Maltesern. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, den Leuten zu helfen, wenn es ihnen schlecht geht." So hat sich Stefan Heiseler, in der Ausbildung des Malteser Hilfsdienstes tätig, schnell bekannt gemacht. "Mein Bruder Jan war gegen die Heizung gerannt und hat stark geblutet." Ohne überhaupt zu fragen, hat Sandra schon "einen Fall parat", bei dem es darum ging, zu helfen. Stefan Heiseler ist schnell beim Thema. Mit Schautafeln, "Julia und Tim beim Spielplatzbesuch", hat er schnell den richtigen Faden gefunden. Der Sturz vom Baum, die Suche nach einem Telefon, der Hilferuf über die 112 oder der laute Hilfeschrei und die notwendige Soforthilfe. Nach der Theorie kommt der Sanitäter schnell zur Praxis. Ob Lara, Jeremy, Jule, Justin, Mareike, oder Gina, alle sind bereit, beim Anlegen eines Verbandes mitzumachen. Danach geht es zum Rettungswagen draußen im Hof. Die Ausrüstung, die Warnsignale, alles wird im Detail erkundet. Vor allem beim Transport über die Liege in den Krankenwagen wollen alle mit dabei sein. "Das macht Spaß und tut überhaupt nicht weh", erkennt Sandra recht schnell. "In meinem Körper fühle ich mich wohl" heißt ein mehrwöchiges Projekt im Kindergarten Hontheim. "Neben dem Kennen lernen des eigenen Körpers und seiner Entwicklung, gesundheitlichen Maßnahmen wie Ernährung, Schlaf, Bewegung und Hygiene, war ein wichtiger Bestandteil der Aktion der Umgang mit Krankheit", sagt Wilma Bickler, die Leiterin des Kindergartens. Hierbei sei der Erste-Hilfe-Kurs für die Kinder wiederum nur ein Aspekt gewesen. Auch die Eltern wurden mit einem entsprechenden Kurs, der ebenfalls von Stefan Heiseler geleitet wurde, in den Umgang bei Notfällen mit Kleinkindern in das Projekt einbezogen. Nach dem Besuch des Krankenhauses in Wittlich wird das Projekt bis zu den Sommerferien weitergeführt mit gesunder Ernährung, Zahnpflege und Wellness. Wilma Bickler sieht in dieser Projektarbeit, die gemeinsam mit Kindern, Erzieherinnen und Eltern geplant und durchgeführt wird, eine überaus positive Möglichkeit, konkrete Lebenssituationen aufzugreifen. "Ziel war es diesmal, die Kinder bei der Ausbildung eines guten Körpergefühls zu stärken. Sie sollten ihre Verantwortung im Umgang mit dem eigenen Körper kennen lernen sowie dessen Pflege und das eigene Zutun bei präventiven Maßnahmen", sagt die Wilma Bickler.

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