Leben am Fluss kunstvoll umgesetzt

Vier Schulen, drei Fächer, zwei Jahre, ein Projekt: Mit diesem Countdown startete das Gymnasium Traben-Trarbach vergangene Woche als erster Gastgeber von vier geplanten Workshops in ein europäisches Kunstprojekt, das von der EU gefördert wird.

 Schüler des Gymnasiums Traben-Trarbach sowie aus Rochester (England), Valentigney (Frankreich) und Rom (Italien) begeisterten sich für das europäische Kunstprojekt. Foto: privat

Schüler des Gymnasiums Traben-Trarbach sowie aus Rochester (England), Valentigney (Frankreich) und Rom (Italien) begeisterten sich für das europäische Kunstprojekt. Foto: privat

Traben-Trarbach. (red) 21 Schüler zwischen 15 und 18 Jahren und acht Lehrer der Partnerschulen aus Rochester/England, Valentigney/Frankreich und Rom/Italien waren nicht nur eine Woche lang zu Gast bei ihren deutschen Partnern, sondern kamen in gemeinsamer Arbeit auch zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Am Ende präsentierten die Akteure ein sinnenfrohes Spektakel zum Thema "Leben am Fluss", bei dem der Weinbau an der Mosel die Fachbeiträge aus Musik, Bildender Kunst und Darstellendem Spiel leitmotivisch durchzog.

Nach der Eröffnungsfeier, in der Schulleiter Heinz Herrmann und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus die Gäste begrüßten, wurden alle 42 Schüler den drei international gemischten Fachgruppen zugeordnet und mit ihren Aufgaben vertraut gemacht: Die Musiker mit fachkundigem Beistand von Bodo Heil und Andy Millest hatten Klänge und Rhythmen zu arrangieren und einzustudieren, die auf selbst hergestellten Instrumenten der Kunst-AG von Walter Mangold zum Ausdruck kommen sollten. Darunter waren Zinkbüttengitarren, Fassdaubenxylophone, Handfegerrasseln, Traubenrutschenharfen und Trichtertrommeln. Eine wahre Fundgrube neuer Klangkörper und Wörter tat sich auf.

Die Bildenden Künstler unter der Leitung von Gudrun Völker und Walter Mangold entwickelten mit gespannten Vogelschutznetzen, die gegen- und hintereinander bewegt wurden, Visionen der Weinberge durch Zufallsperspektiven, während die Darsteller, von Kai aus dem Bruch und Claudia Caccio inspiriert, sich szenisch mit dem Leben an der Mosel beschäftigten. Es entstand die Idee von Aliens, die auf der Erde zum ersten Mal eine Begegnung mit Wasser machen und schnell lernen, dass fließendes Wasser eine Barriere darstellt, aber auch überbrückt werden kann, dass Wasser zum irdischen Leben gehört und Pflanzen gedeihen lässt, auch Weinreben, deren Trauben nicht nur köstlich schmecken, sondern auch zu Wein verarbeitet werden.

Dass die Vorbereitungen zur Aufführung in englischer Sprache kommuniziert werden mussten, war ein weiterer Anspruch des Workshops. Mit Hilfe der didaktischen Moderation der Sprachenlehrer Mary Harper, Nadine Buliard, Laurine Puissant, Stefania Ferrarese und Giovanni Elia entstand während der Woche auch ein viersprachiges Vademecum, das sowohl für den Aufenthalt in den Gastfamilien als auch für die fachsprachliche Kommunikation konzipiert wurde.

Die Abschlussdarbietung eröffneten Schüler in den vier Landessprachen. Dann aber bestimmten Bildeindrücke, Musik und Bewegung das Geschehen. Die Einlage der Flaschenabfüllung zum Beispiel erinnerte an Chaplins "Modern Times"; der bacchantische Schluss mündete ein in die Rhythmen von Carlos Santanas "Oye como va". Viel Beifall gab es schließlich für die grandiose Performance.

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