Leben "in alten Sachen"

Roman Lücker lebt mit Leib und Seele für sein Hobby: der Handel mit Antiquitäten. Seit 1975 organisiert der Kinheimer Flohmärkte an der Mosel - darunter Jahr für Jahr auch einige in Kröv.

 Flohmärkte sind Roman Lückers Leben. Vor mehr als drei Jahrzehnten hat der Kinheimer, der heute jährlich 25 Antik-Märkte organisiert, sein Hobby zum Beruf gemacht. TV-Foto: Ursula Schmieder

Flohmärkte sind Roman Lückers Leben. Vor mehr als drei Jahrzehnten hat der Kinheimer, der heute jährlich 25 Antik-Märkte organisiert, sein Hobby zum Beruf gemacht. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kröv/Kinheim. (urs) Seine Termine plant Roman Lücker zeitig voraus. Schon heute weiß er, wann er 2009 wieder in die Kröver Weinbrunnenhalle einladen wird und wann nach Trier, Piesport oder Saarburg. Überall dort ist der 56-Jährige seit Jahren bekannt. Und wer ihn nicht persönlich kennt, der ist ihm sicher mal unbewusst begegnet. Denn Lücker organisiert seit mehr als drei Jahrzehnten Antik-Flohmärkte. Aber nur solche, bei denen Eintritt erhoben wird und die - bis auf den von einem Kollegen "geerbten" Markt in Weiskirchen - in einer Halle stattfinden.

"Ich liebe alte Sachen und ich lebe in alten Sachen", begründet er seine Leidenschaft. Sein Wohnhaus in Kinheim sei eine Art Museum: "In der Küche hängen alte Hausgeräte und im Bad Emaille-Waschmittelschilder."

Außerdem besitzte er eine 1100-teilige Miniatur-Kerzenleuchtersammlung und eine "Riesen-Postkartensammlung". Sein allerliebstes Stück - einen alten Sessel mit zerschlissenen Armlehnen - nimmt er zu jeder Ausstellung mit. Daneben motiviert den in Bengel geborenen Antik-Händler der Wunsch, Märkte mit einem guten Warenangebot zu schaffen. Die Kosten dafür bewegen sich auf einem etwas höheren Niveau. "Wenn ich so einen Markt ausrichten will, dann kostet mich das per se bis zu 4500 Euro für Hallenmiete, Werbung und Gebühren." Um das auch einzunehmen, ist er angewiesen auf treue Kunden, wie Urlauber, die ihren Moselaufenthalt nach seinen Flohmarkt-Terminen planen.

Seit 1975 hat sich Lücker Flohmärkten verschrieben und sein Hobby irgendwann zum Beruf gemacht. Damals habe das erst so angefangen, erzählt er von einem Freund, der schon früh in dem Geschäft drin gewesen sei. Da er selbst in Brühl einen Antiquitätenladen hatte, fügte sich dann eins zum anderen.

25 Flohmärkte im Jahr, Arbeit Tag für Tag



Seinen ersten Flohmarkt organisierte Lücker im Brühler Schlosspark. Mit seiner Frau, die er am Tag der Ladeneröffnung kennengelernt hat, kaufte er 1976 ein Haus in Kinheim und begann Märkte in Trier, Dillingen und Mayen zu organisieren.

Inzwischen sind es Jahr für Jahr rund 25 Märkte, die ihn rundum beschäftigen. Einen Tag die Woche brauche er fürs Anbringen gezielt gestreuter Plakate, einen zweiten fürs Büros und einen weiteren, um vor Ort Vorkehrungen zu treffen. Und an den Wochenenden ist er immer selbst mit einem großen Stand dabei. In Kröv helfen seine Frau sowie die beiden Töchter, die dann an der Kasse sitzen. "Und der Enkel kommt zum Spielen." Zu den anderen Märkten fährt er jedoch alleine. Allerdings mit reduziertem Warenbestand und nicht nur zum verkaufen, sondern auch, um Kollegen-Kontakte zu pflegen und neue Händler kennenzulernen, die er in ganz Deutschland aufsucht.

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