Lebendige Cusanus-Forschung

Eine hochrangige Runde stellt am 28. Juni in der Briktiuskirche in Bernkastel-Kues die Beziehung von Nikolaus Cusanus, dem größten Sohn der Stadt, zur Gegenwart her. Dabei geht es um den europäischen Gedanken.

Bernkastel-Kues. (cb) Nikolaus Cusanus, 1401 im damaligen Cues geboren, erlebt derzeit so etwas wie eine Renaissance. Der Kardinal und Universalgelehrte ist auf der ganzen Welt zuhause. Nach Auskunft von Harald Schwaetzer (Dozent für Cusanusforschung) gibt es in diesem Zusammenhang international eine "blühende Landschaft". 2008 finden zum Thema "Cusanus" unter anderem Veranstaltungen in Finnland, Argentinien und in den USA statt, 2009 werden Staaten wie Frankreich, Italien und Polen folgen. "Nichts ist so lebendig wie die Cusanusforschung", berichtet der Experte.Doch erst einmal steht die Premiere der "Kueser Gespräche" an. In ihrem Rahmen sollen in Zukunft die Schriften und Visionen von Nikolaus Cusanus auf die Gegenwart übertragen werden. Am Samstag, 28. Juni, ist die St. Briktius Kirche in Kues, in der Cusanus vor mehr als 600 Jahren getauft wurde, ab 15 Uhr Schauplatz der Premieren-Veranstaltung (der TV berichtete).Dort wird eine hochrangige Runde diskutieren. Hans-Gert Pöttering, Präsident des europäischen Parlaments, hält das Eröffnungsreferat. Das Thema lautet: Das europäische Erbe im Denken des Nikolaus von Kues. Im Anschluss diskutieren Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Professor Peter Voss, ehemaliger Intendant des SWR, Ulrich Pitkamin (Boehringer Ingelheim) und Professor Kazuhiko Yamaki (Waseda Universität Tokio). Die Moderation übernimmt Martin Thome vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Für die Musik sorgt Masako Honda an der Orgel. "Das wird keine wissenschaftliche Fachdiskussion, sondern ein Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", sagt Schwaetzer. bre/

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