Lebenselexier für Genießer

ENKIRCH. (mm) Neue Wege gehen, den Gästen etwas Besonderes bieten und sich abheben von den Standardweinproben vergangener Jahre: Das waren die Ziele, die sich die Ausrichter des Wein- und Heimatfests, der Heimat- und Verkehrsverein und der Tennisclub sowie der Organisator Rudi Georg für die Enkircher Weinprobe vorgenommen hatten.

 In froher Runde bei der Weinprobe im Terstegenhaus in Enkirch: Jeder Schluck ist ein Genuss. Der 2003er Jahrgang kommt bei den Gästen sehr gut an.Foto: Margot Melsheimer

In froher Runde bei der Weinprobe im Terstegenhaus in Enkirch: Jeder Schluck ist ein Genuss. Der 2003er Jahrgang kommt bei den Gästen sehr gut an.Foto: Margot Melsheimer

"Kulinarisch - Literarisch - Musikalisch" - unter diesem Motto hatten die Veranstalter zu einer Open-Air-Erlebnisweinprobe für alle Sinne auf den romantischen Kirchenvorplatz unter der Lutherlinde eingeladen. Aufgrund eines nahenden Gewitters musste die Veranstaltung kurzfristig in das Tersteegenhaus verlegt werden, was jedoch den Verlauf der Probe nicht minderte. Was die beiden Vereine den rund 180 Besuchern bei der kulinarischen Weinprobe boten, war außergewöhnlich, ein Erlebnis für die Sinne. Verkostet wurden 20 Weine aus Enkirchs bekannten Weinlagen Steffensberg, Herrenberg, Zeppwingert, Monteneubel und Ellergrub. Bis auf einen Weißburgunder und Kerner waren alles Rieslingweine des außergewöhnlichen Jahrgangs 2003, die sich in die großen Jahrhundertjahrgänge wie l959, l964 und l976 einreihen werden, so die Meinung des Kommentators. Ob Qualitäts- oder Kabinettweine, Hochgewächse, Spät- oder Auslesen, trocken, halbtrocken, feinherb, lieblich, fruchtsüß, filigran, blumig und würzig - die Palette edler Rebensäfte bot für jeden Geschmack das Richtige. Höhepunkt und krönender Abschluss waren die beiden letzten Kreszenzen: eine Enkircher Monteneubel Beerenauslese Kerner fruchtsüß vom Weingut Sauer Kettermann und ein Enkircher Steffensberg, Beerenauslese Riesling fruchtsüß, Goldene Kammerpreismünze-Weingut Rueff-Röchling. Die Gäste wussten die edlen Tropfen in ihrem Glas zu schätzen. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und stießen auf die wunderbaren Weine an. Einen guten Moderator hatten die Vereine mit Professor Johannes Werling aus Traben-Trarbach verpflichtet. Für ihn waren die technischen Daten der einzelnen Weine weniger wichtig. Für ihn stand die Literatur über den Wein im Vordergrund. Zu den Weinen wusste er Gedichte, besinnliche und humorvolle Geschichten bekannter Dichter, Wissenswertes und Weisheiten zu erzählen. Unterstützt wurde er dabei von Weinkönigin Anne mit Weinsprüchen.Wild-Terrine und Weinlieder

Weiterhin wurde demonstriert, dass Musik, Gesang und heimische Spezialitäten aus der Küche bei einer Weinprobe geschmackvoll kombiniert werden können. So wurden zwischen den Proben hausgebeizter Lachs mit Sahnemeerrettich, Enkircher Wild-Terrine und Sauce Cumberland und Weingelee mit Vanillesoße kredenzt. Langeweile kam nicht auf, dafür sorgte die musikalische Unterhaltung. Mit Wein- und Trinkliedern wie "Ein Hoch dem Moselwein" , "Im tiefen Keller liegt ein Fass" und "Du schöne Moselanerin" erfreute Hans-Peter Bucher aus Burg die Weinfreunde. Mit A-cappella-Gesang begeisterten die Sänger von "Cantus Brutalis" aus der Partnerstadt Unna. Der allgemeine Tenor beim Publikum lautete: "Es war eine gut organisierte, unterhaltsame, heitere, informative und abwechslungsreiche Weinprobe. Der Besuch hat sich gelohnt." Zum guten Gelingen trugen auch die Frauen und Männer der Winzer_Tanz- und Trachtengruppe bei, die unermüdlich und zügig ausschenkten und die Speisen auftrugen sowie die Helferinnen und Helfer in der Küche und im Hintergrund, die dafür sorgten, dass alles reibungslos verlief.

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