Lebensgefährliches Imponiergehabe

BERNKASTEL-KUES. (cb) Glück im Unglück: Die Beteiligten eins spektakulären Unfalls kamen weitgehend ungeschoren davon. Es war ausgesprochenes Glück, dass keine anderen Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger in der Nähe waren.

"Jetzt ist das passiert, womit man irgendwann einmal rechnen musste. Und das, obwohl die Sicherheitsvorkehrungen schon mehrmals verstärkt wurden. Aber vor solchen Extremsituationen ist man nicht gefeit." Überrascht ist Helmut Kaspar von der Bernkastel-Kueser Polizei nicht über das, was da am Mittwochabend am moselseitigen Portal des Burgbergtunnels in Bernkastel-Kues passiert ist. Zum ersten Mal seit der Tunneleröffnung im Juni 1997 hat ein Fahrzeug bei der Ausfahrt das Geländer der quer verlaufenden B 53 durchbrochen und ist auf den unterhalb der Straße verlaufenden Rad- und Fußweg geflogen. Wer die Szenerie sieht, muss aber auch erleichtert sein. Die vier Auto-Insassen sind weitgehend ungeschoren davon gekommen. Der 18-jährige Beifahrer und ein 16-jähriges Mädchen werden zwar ins Krankenhaus gebracht, haben aber, so die Polizei, keine gravierenden Verletzungen. Der 18-jährige Fahrer und eine weitere 16-Jährige bleiben unverletzt. Was wäre passiert, wenn der schwere, technisch aufgemotzte Wagen etwas weiter geflogen wäre? Er wäre in der Mosel gelandet. Die Folgen für die Insassen sind leicht auszumalen. So stehen nur die beiden Vorderreifen im Wasser. Was wäre passiert, wenn Leute auf dem Rad- und Fußweg oder Fahrzeuge auf der B 53 unterwegs gewesen wären? Kaspar: "Man hätte Schwerverletzte, wenn nicht gar Tote beklagen müssen." Nach seinen Erkenntnissen wollte der Fahrer den Begleitern durch seinen Fahrstil imponieren. Im Tunnel sind 50 Stundenkilometer erlaubt. Die Polizei geht von 100 Stundenkilometern aus. Alkohol oder Drogen waren nicht im Spiel. Der Aufprall auf das Geländer war so stark, dass das Fangseil durchtrennt wurde. Es hatte vorher jedem Aufprall widerstanden. Und davon gab es schon einige.

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