Lederstiefel und der Segen des Herrn

KLAUSEN. "Denken, fahren, glauben" – unter diesem Motto stand die erfolgreiche neunte Auflage der Motorradwallfahrt rund um Klausen, bei der wieder alle Altersgruppen vertreten waren.

Seit Monaten bereiten die Motorradfreunde Klausen zusammen mit Pater Karl-Josef die Motorradwallfahrt vor. Das Motto in diesem Jahr: "Denken, fahren, glauben". Bei strahlendem Sonnenschein ist schon gegen 9 Uhr kein Vorbeikommen mehr an Straßenmaschinen, Chopper und Geländemotorrädern, die im Park und in der Eberhardsstraße stehen. Während der Messe sind fast alle Fahrer im Park versammelt. Bockwurst, Bikes oder Beten? Was zieht jedes Jahr mehrere tausend Motorradfahrer in den Wallfahrtsort Klausen? Bernd Jakoby aus Maring-Noviand kommt seit sechs Jahren zur Wallfahrt: "Es gibt viele Leute, die treffe ich nur einmal im Jahr und zwar hier bei der Motorradwallfahrt. Das ist der Hauptgrund, warum ich hier bin." Für Michael und Gaby Bollig, die zum achten Mal dabei sind, steht der kirchliche Aspekt im Vordergrund: "Ich bin ein gläubiger Mensch, und mir ist der Segen für die Saison sehr wichtig", begründen sie ihre Motivation, nach Klausen zu kommen. Den Organisatoren war von Anfang an wichtig, dass es sich in Klausen um eine Motorradwallfahrt handelt, nicht um eine reine Motorradsegnung, und es sollte sich auch nicht zu einem reinen Motorradtreffen entwickeln. Deshalb gibt es neben Messe, Segnung und Korso keine Motorradartisten, Shows oder andere Zerstreuungs- und Unterhaltungsprogramme. "Wir wollten keinen Motorradzirkus, der Glaube soll im Mittelpunkt der Wallfahrt stehen, ein Innehalten vor der Saison", erklärt Gaby Lex von den Motorradfreunden. Wie wichtig den Bikern der kirchliche Aspekt der Veranstaltung ist, sieht man bei der Segnung. Kaum einer der Fahrer, der nicht den Kopf senkt oder das Kreuzzeichen macht, während sein Fahrzeug gesegnet wird. Veranstaltung sehr wetterabhängig

Waren die Klausener früher skeptisch, hatten Bedenken, dass pöbelnde Rocker den Ort unsicher machen könnten, ist die Atmosphäre im Ort nun sehr entspannt. Die Motorradfahrer sind gern gesehene Gäste im Wallfahrtsort. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 35 Jahren. Die vielen Menschen in bunten Lederkombis, die nach Gottesdienst, Segnung und Korso gemütlich bei Apfelschorle und Bratwurst zusammen sitzen und sich über Technik und Ausrüstung unterhalten, ergeben ein friedliches Bild. Der Erfolg der Motorradwallfahrt steht und fällt aber auch mit dem Wetter. "Wenn, wie in diesem Jahr die Sonne scheint sind zwischen 2500 und 4000 Fahrer im Ort, bei Regen kommen nur knapp 1000", sagt Motorradfreund Michael Lex. "Weitermachen", lautet die Devise der Organisatoren. "Sieht man die vielen Motorradfahrer und, dass alle mit der Veranstaltung sehr zufrieden sind, dann hat sich die Arbeit gelohnt", sagt Gaby Lex.

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