Lehrer mit Leidenschaft

MANDERSCHEID. (peg) Karl Weins heißt der neue Steuermann der Regionalen Schule Manderscheid. Rund 230 Mädchen und Jungs lernen dort nicht für die Schule, sondern auch fürs Leben. Wichtig ist ihm neben der Arbeit als Lehrer der intensive Kontakt zu den Eltern.

Während der letzten Verbandsgemeinderatssitzung dieser Legislaturperiode hatte er sich vorgestellt. Seinen Beruf als Lehrer übt der inzwischen 51-jährige Karl Weins (Foto: Petra Geisbüsch) noch immer mit großer Leidenschaft aus. "Den Posten des Rektors an der Regionalen Schule habe ich wirklich gerne angenommen", sagt Weins. Er freut sich auf die Herausforderungen in einer Zeit, in der ein zunehmender Wettbewerb zwischen den einzelnen Schulen zu beobachten ist. Da gilt es, das spezielle Profil seiner Schule klar heraus zu stellen, im ständigen Zwiegespräch mit den Verantwortlichen in der Politik zu bleiben, und regelmäßig Flagge in den Medien zu zeigen. Karl Weins hat die Aufgabe angenommen; er macht sich keine Illusionen, dass er auf einem weichen Kissen sitzt. Im Gegenteil. Nach vielen Jahren in anderen Schulen - Haupt- und Grundschule Gillenfeld, Grundschule Mehren, Grund- und Regionale Schule Gillenfeld - in denen er auch bereits als Konrektor seinen Mann stand, hatte sich bei ihm ein Bedürfnis eingestellt, so viel wie möglich mitgestalten zu können. Die Aufgabe, das gesellschaftliche Ansehen der Regionalen Schule sicher zu stellen, nimmt er sehr ernst. Ein deutliches Schulprofil muss erarbeitet werden. "Innerhalb der Elternschaft müssen wir das Bewusstsein schaffen, dass bei uns die zehnte Klasse genauso gemacht werden kann wie an einer Realschule." Zu seinem Kollegium gehören sowohl Haupt- als auch Realschullehrer; Weins selbst unterrichtet - fast wie die guten alten "Zehnkämpfer" - Deutsch, Sozialkunde, katholische Religion, Geschichte, Erdkunde und Englisch. Die Manderscheider Schule ist überschaubar. Kontinuierlich werden Fortbildungen für die einzelnen Lehrer angeboten, damit der Unterricht sowohl inhaltlich als auch pädagogisch stets auf der Höhe der Zeit ist. Qualitätssicherung nimmt heute auch in Schulen einen zentralen Stellenwert ein. Die Erfolgserlebnisse, die in der Grundschule augenfälliger gewesen seien, zieht Weins sich jetzt an anderer Stelle. Gerade die pädagogische Seite seines Berufes werde immer wichtiger. Überhaupt definiert der neue Rektor die Aufgabe von Schule bewusst als ein sehr weites Feld: Die Wertevermittlung innerhalb des Unterrichts werde immer wichtiger. Allerdings ist Weins kein Verfechter der Ganztagsschule. "Ich bin kein unkritischer Ganztagsschulen-Befürworter", drückt er es aus. Er kann es nicht gut heißen, dass immer mehr Erziehungsaufgaben aus den vier Wänden der Familie hinaus auf die Schule übertragen werden. Dennoch ignoriert er die Realität zahlreicher Mädchen und Jungs nicht. "Ich sehe sehr wohl, dass immer mehr Kinder sich den ganzen Tag selbst überlassen werden." Zurzeit steht in Manderscheid die Ganztagsschule nicht zur Debatte. Eine Elternbefragung hatte gezeigt, dass kein Bedarf besteht. Sollte dies sich einmal ändern, wird Weins keinesfalls auf stur schalten. "Wenn Ganztagsschule wirklich eine Schule für den ganzen Tag ist, kann man mit mir diskutieren", verspricht er. Die pädagogische Konzeption müsse stimmen, kompetentes Personal sei unabdingbar. Auch das habe wieder mit Qualitätssicherung zu tun: Die Maßstäbe, die an Personal, Ausstattung und Unterricht gelegt werden, müssen transparent, überprüfbar und gesichert sein. Denn eins steht für ihn fest: "Wir Lehrer müssen jederzeit ein möglicher Ansprechpartner für Kinder sein, die ein Seelenproblem haben."

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