Leinen los und ab in den Himmel

BERNKASTEL-KUES. (mü) Bereits zum 15. Mal trafen sich die Ballonfahrer auf dem Kueser Plateau und erlebten traumhafte Fahrten über das herrliche Moseltal.

Nebel zieht vom Moseltal nach oben. In den Wolken versucht die Sonne, die Stärkere zu sein. Es ist kurz nach 6 Uhr. Eigentlich eine Zeit, sich noch einmal gemütlich im Bett umzudrehen. Aber dieser Morgen verdient es aufzustehen: Die Sonne bahnt sich ihren Weg durch die Wolken, ein herrlicher Sommermorgen, in der Luft liegt ein unwiderstehlicher Duft. Auf dem Kueser Plateau tummeln sich bereits sieben Ballonfahrer-Teams und richten ihre Ausrüstung. Mit dabei sind auch Britta und Gerd Eßer aus Euskirchen, die zum ersten Mal mit einem Ballon fahren werden. "Ich hoffe auf bleibende Eindrücke", schildert Gerd Eßer seine Erwartungen und findet es super, dass er gleich mithelfen darf. Gemeinsam mit seinem Piloten Axel Steffes und dem Team wird der Korb aus dem Anhänger gezogen. Die Starken werden in die Brennerrahmen gesteckt und gemeinsam mit dem Brenner am Korb befestigt. Damit der Korb und der Brenner optimal gesichert sind, werden sie mit Stahlseilen verbunden. Der umgelegte Korb wird mit der Sicherheitsleine am Auto befestigt, und ein Ventilator pustet kalte Luft in die Hülle, bis sie zum Leben erweckt ist. "Erst mit dem Heizen wird der Ballon tragfähig", erklärt Steffes. Einige Meter weiter ist auch Passagier Heinz Kohlbacher aktiv beim Team von Thomas Blens dabei. Für ihn ist es bereits die neunte Fahrt. Bernkastel-Kues kennt er schon gut von oben: "Es ist das Ballonfahren an sich", das ihn reizt. "Es ist das Gleiten und das Stehen in der Luft", ergänzt er. Seit Kohlbacher 1990 seine erste Fahrt gemacht hat, ist "Kurfürst Heinz vom Tälchen" begeistert. "Kurfürst Heinz vom Tälchen" heißt Kohlbacher, seit er nach der Landung in den Adelsstand der Ballöner aufgenommen und getauft wurde."Wir sind der Tradition der langen Jahre verbunden"

3200 Kubikmeter Luft fasst der Ballon von Thomas Blens. Durch Dichteveränderung mittels Temperaturveränderung hebt der Ballon schließlich ab. Es gilt also einzusteigen, Leinen vom Auto zu lösen, abzuheben und dann zu schweben und das herrliche Moseltal von oben zu genießen. Bereits zum 15. Mal trafen sich die Ballonfahrer im Hotel Moselpark in Bernkastel-Kues. Seit zwei Jahren findet die Veranstaltung in einem kleineren Rahmen statt, sie hat sich auf das Ballonfahren konzentriert. "Wir sind der Tradition der langen Jahre verbunden", schildert Steffes: "Die reizvolle tolle Startsituation mit einer traumhaften Landschaft wollen wir nicht aufgeben." Kurz vor dem Start gab es von Axel Steffes noch ein Angebot: Wer am Hotel Lindenhof in Wittlich landet, bekommt eine Flasche Champagner. Diese ging an Rainer Lehmann. Der nutzte jede einzelne Luftschicht und landete direkt auf der Startwiese des Wittlicher Hotels. Dort findet am kommenden Wochenende ein Ballonfahrertreffen statt. Wer also in Bernkastel-Kues noch etwas wankelmütig war und nicht bis 2005 warten möchte, kann sich seinen Traum vom Ballonfahren am kommenden Wochenende in Wittlich erfüllen.

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