"Leistung verweigert"

BERNKASTEL-KUES. (cb) Dass die Arbeiten für die zweite Schleusenkammer der Staustufe Zeltingen oftmals nur schleppend liefen, war kein Geheimnis. Dass das Tischtuch zwischen Auftraggeber und Baufirma nun völlig zerschnitten ist, überrascht aber dennoch.

Die zweite Schleusenkammer der Staustufe Zeltingen wird später fertig als geplant. Avisierter Zeitpunkt ist nun 2008. Derzeit ruhen die Arbeiten, die Mitte August 2002 mit dem ersten Spatenstich in Gang gesetzt wurden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier (WSA) hat den Vertrag mit der Arbeitsgemeinschaft 2. Schleuse Zeltingen (Ed. Züblin AG, Frankfurt am Main/Züblin Spezialtiefbau GmbH, Stuttgart) gekündigt und begründet diesen Schritt mit "andauernder Leistungsverweigerung" der Baufirmen. Es ging und geht um strittige Forderungen der Firmen, die immer wieder mit Nachträgen auf den Auftraggeber zukamen (der TV berichtete). Geschehen sei auf der Baustelle schon seit September vergangenen Jahres nicht mehr viel, teilt Joachim Gährs, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier mit. Er war aber optimistisch, dass die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Diese Mitteilung erhielt der Stadtrat Bernkastel-Kues Ende November 2004. Die Hoffnung trog. Die Arbeitsgemeinschaft sei mehrfach aufgefordert worden, die Arbeiten bis zum 1. März wieder aufzunehmen. Geschehen sei nichts, sagt Gährs. Dabei sei die Firma, trotz der strittigen Forderungen, verpflichtet gewesen, die Arbeiten fortzusetzen. Das WSA plant, die verbleibenden Arbeiten neu auszuschreiben. Die daraus eventuell resultierenden Mehrkosten sollen der Arbeitsgemeinschaft in Rechnung gestellt werden. Das Bauprojekt ist mit 35 Millionen Euro veranschlagt. Die Firma Züblin wollte am Donnerstag keine Stellungnahme abgeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort