Leonhard nimmt nächsten Anlauf

GEROLSTEIN/MANDERSCHEID. Die SPD-Kreisverbände Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Daun setzen auf Elke Leonhard. Die Bundestagsabgeordnete aus Manderscheid wurde bei der Wahlkreiskonferenz in Gerolstein mit knapp 92 Prozent der Delegiertenstimmen wieder als Direktkandidatin im Wahlkreis 204 nominiert.

Während Gerhard Schröder sich bewusst das Vertrauen als Kanzler entziehen ließ, um so den ersten Schritt zu machen für eine Neuwahl des Bundestags im September, wollte Elke Leonhard bei der Wahlkreiskonferenz der Kreisverbände Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und Daun in Gerolstein das Gegenteil erreichen und hoffte auf einen möglichst überzeugenden Vertrauensbeweis bei ihrer erneuten Nominierung als Direktkandidatin im Wahlkreis 204 (umfasst die Kreise Bitburg-Prüm und Daun sowie den nördlichen Kreis Bernkastel-Wittlich). Und die 56-Jährige, die seit 1990 im Bundestag sitzt, bekam die erhoffte breite Unterstützung: Von 109 Delegierten stimmten 100 für die erneute Kandidatur, sechs waren dagegen, drei enthielten sich. Diese 91,7 Prozent wertete Leonhard im Gespräch mit dem TV als ein "ehrliches und gutes Ergebnis". Zuvor hatten der rheinland-pfälzische Innenminister Karl-Peter Bruch und der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich, Günter Rösch, bei den Delegierten für eine möglichst hohe Zustimmung für Leonhard geworben. Rösch wies darauf hin, dass ein "Top-Ergebnis" wichtig sei, damit die Bundestagsabgeordnete auf einen guten Platz der rheinland-pfälzischen SPD-Landesliste komme. Das werde "diesmal nicht einfach", betonte Rösch. Er nannte Leonhard eine "Persönlichkeit mit Ecken und Kanten", die keine halben Sachen mache, sondern stets das Optimale herausholen wolle. Der Dauner Landrat Heinz Onnertz sagte, er habe oft erfahren, dass Leonhard eine "Frau mit viel mehr Einfluss" sei, als viele vermuteten. Elke Leonhard ließ auch Bundesprominenz für sich werben. Zwar nicht in Gerolstein, aber bei der Multi-Media-Präsentation ihrer Bilanz seit 2002 würdigten Verteidigungsminister Peter Struck und Verkehrsminister Manfred Stolpe die Abgeordnete. Kein Wunder, dass Leonhard die beiden gewählt hatte, denn bei ihrer Leistungsbilanz siedelt sie den Erhalt der Bundeswehrstandorte Daun und Gerolstein und den Weiterbau der A 1 ganz oben an. Leonhard nahm im TV-Gespräch die Diskussion um einen aussichtsreichen Listenplatz gelassen: "Das ist doch nichts Neues für mich, ich habe immer darum kämpfen müssen."

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