Letzte Reise beginnt Ende August

BERNKASTEL-KUES. Seit Mitte Juni liegt das Clubschiff "St. Christopher" im Kueser Hafen auf Grund. Erst Ende August wird die schwimmende Anlage nach Trier-Ehrang geschleppt und dort verschrottet.

 Seit dem 15. Juni liegt die St. Christopher im Kueser Hafen auf Grund und ist mittlerweile schon fast zu einem kleinen Ausflugsziel für Neugierige geworden. Bis Ende August wird sich an diesem "Stilleben" nichts ändern.Foto: Maria Adrian

Seit dem 15. Juni liegt die St. Christopher im Kueser Hafen auf Grund und ist mittlerweile schon fast zu einem kleinen Ausflugsziel für Neugierige geworden. Bis Ende August wird sich an diesem "Stilleben" nichts ändern.Foto: Maria Adrian

"Es kostet 100 000 Euro, das Schiff nach Trier zu schleppen, und am Ende können wieder wir Steuerzahler blechen", ereifert sich ein Herr in einem Stehcafé und ergänzt: Der Verein, sprich der Bootsclub Bernkastel-Kues, habe seit Jahren nichts an seinem Schiff gemacht. "Die St. Christopher ist in Trier auf der Werft überprüft worden", kontert Vereinsmitglied und Rettungstaucher Eugen Preiß den verbalen Angriff. Das bestätigt auch Manfred Thiesen, zweiter Vorsitzender des Clubs. Thiesen rechnet mit etwa 50 000 Euro Kosten für die Hebung und Verschrottung der Anlage, die der Verein zu stemmen hat (der TV berichtete). Ein Havariekommissar habe den Club beraten. Noch sei nicht klar, weshalb die Anlage auf Grund gelaufen sei.Bis die St. Christopher die letzte Reise nach Trier-Ehrang antritt, werden aber noch einige Wochen ins Land gehen. Marc Spaniol, Außenbezirksleiter des Wasser- und Schifffahrtsamt Bernkastel-Kues, erklärt warum: In der 34. Woche sei auf einer Baustelle im Bereich der Schleuse Detzem ein so genannter Hebebock, ein Spezialschiff, im Einsatz. Der könne dann anschließend am 25. oder 26. August die St. Christopher im Kueser Hafen heben. "Das ist eine wirtschaftliche Entscheidung, um unnötige Härten für den Club zu vermeiden", sagt Spaniol auf TV -Anfrage. "Wir sind sehr froh über das große Entgegenkommen des Wasser- und Schifffahrtsamtes", lobt Thiesen die Zusammenarbeit mit der Behörde.Wenn die St. Christopher geborgen ist, soll sie wieder schwimmfähig gemacht werden, mögliche Lecke müssten abgedichtet werden, damit die Anlage moselaufwärts geschleppt werden kann.Nach der Bergung wird dann ein mittleres Schubschiff diese Aufgabe übernehmen. Spaniol glaubt nicht, dass eine Sperrung der Wasserstraße notwendig wird. "Das werden wir aber dann, wenn es soweit ist und nach Rücksprache mit dem Bergungsunternehmen, entscheiden.Trotz aller Kosten, die auf den Club zukommen, schauen die Vereinsmitglieder nach vorn. Ende September sollen schon die neuen Stege am Hafenbecken angebracht werden, damit die Schiffe über Winter dort liegen können."Und für die nächste Saison wollen wir wieder alles bieten: Anleger, Gästeplätze und ein Lokal in Form eines Pavillons anbieten, allerdings ohne Gästekojen", schildert Thiesen die Pläne des Clubs. Der zweite Vorsitzende ist optimistisch, auch was die Finanzierung der Bergung angeht: "Wir kriegen das schon hin."

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