Letzte Ruhe unter Rasen

LONGKAMP/KOMMEN. (cb) Der gesellschaftliche Wandel macht auch vor der Beerdigung nicht Halt. In Longkamp entstehen Rasengräber, die keiner großen Pflege mehr bedürfen und zudem kostengünstig sind.

Die Gemeinderäte von Longkamp und Kommen haben in einer gemeinsamen Sitzung den Plänen für ein Rasengrabfeld auf dem Longkamper Friedhof einstimmig zugestimmt. Die Orte nutzen den Friedhof gemeinsam. Mittlerweile war auch Eile geboten, weil es bereits die erste Bestattung dieser Art gab. Die beiden Gemeinden tragen damit dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung: Weil sich familiäre Bindungen lockern oder Angehörige nicht vor Ort sind, ist die Grabpflege oftmals nicht mehr gewährleistet. Weil dies auch in Longkamp schon der Fall war, haben die Gemeinden reagiert (der TV berichtete). Zudem fallen auch die Kosten für die Angehörigen geringer aus. Die Pflege der Gräber, die mit einheitlichen Tafeln versehen werden, übernimmt die Gemeinde. Longkamps Ortsbürgermeister Hans Hermann informierte die beiden Räte noch einmal eingehend über die Pläne und erläuterte die dafür erforderliche Satzung. Für eine Ruhezeit von 20 Jahren fällt danach eine einmalige Gebühr von 2650 Euro an. Zum Vergleich: Allein ein Grabstein kostet mindestens genauso viel. Zu den 2650 Euro kommen noch die Kosten für die Grabherstellung. Die Gemeinderäte setzten dafür eine neue Gebühr fest, weil alle Gräber auf dem Friedhof in Zukunft von einer Firma ausgehoben und wieder zugeschüttet werden sollen. Diese Praxis habe sich in anderen Orten bereits bewährt, sagte Hans Herrmann. Für eine Sargbestattung fallen in Zukunft 300 Euro an, für eine Urnenbestattung sind es 150 Euro.

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