Passend zum ersten Wittlicher Kino-Open-Air kam der Sommer wenigstens zeitweise aus dem Nest. Bewölkter Auftakt am Donnerstag, sommerlicher Freitag und Gewitterende zu Filmbeginn am Samstag: Das Publikum kam trotzdem, um Kino unter freiem Himmel zu erleben.500 machen bei Filmauswahl mit

Entstanden aus den vielen Ideen, die vor zwei Jahren gesammelt wurden, wurde das Kino- Open-Air nun Realität. "Eigentlich wollten wir das Open-Aair schon letztes Jahr anbieten, da fehlte jedoch ein Finanzierungskonzept", erklärt Karsten Mathar von Wittlich Stadtmarketing. Es seien viele organisatorische Schritte zu erledigen gewe-sen, bevor die Veranstaltung rechtlich überhaupt möglich wurde. In den vergangenen Monaten beteiligten sich rund 500 Leute an der Filmauswahl. Gesucht wurden drei Filme, genauere Vorgaben gab es nicht. Die erste Vorstellung am vergangenen Donnerstag wartete mit "Goodbye Lenin!" auf: eine stilechte Aufarbeitung der Wende vor 14 Jahren mit humoristischen Elementen, die neunfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Das Open-Air-Angebot nutze auch Ottmar Stoffel aus Wittlich: "Den Film wollte ich sowieso gerne schauen, da kam dieses Open-Air gerade recht." Die Idee, solch ein Festival im Freien zu veranstalten, findet ebenfalls Jürgen Heck aus Wittlich gut: "Im Kintim ist immer schlechte, verrauchte Luft, das hier ist mal was anderes." Gegen 20 Uhr öffnen sich die Tore. Stände versorgen die Gäste mit Essen und Trinken. Die Wahl des Sitzplatzes ist den Besuchern frei überlassen. Einige treffen sich, um zu plaudern, zusammen etwas zu trinken und die Wartezeit gesellig zu verkürzen. Langsam nähert sich die Sonne dem Horizont. Viele Besucher sind gespannt, welches Erlebnis das Kino wohl werden wird: "Ich denke, es ist etwas Besonderes hier draußen. Hoffentlich stimmt die Atmosphäre", meint Florian Rüger aus Salmrohr. Es ist 22 Uhr, die mit Luft zu Stand gebrachte Leinwand erhellt sich, inzwischen sind rund 200 Leute im Stadtpark eingetroffen. Im Hintergrund strahlt die angeleuchtete Markus-Kirche, als die ersten Minuten des Films laufen. Bild- und Tonqualität waren nicht zu beanstanden. Ohne Pause dauerte "Goodbye, Lenin!" bis kurz nach Zwölf. Fast zeitgleich mit dem Beginn des Abspanns, erlosch auch das Licht rund um die katholische Kirche. Die folgenden Abende, ebenfalls mit erfolgreichen Filmen der vergangenen Saison besetzt, lockten mehr Besucher in den Stadtpark. "Der erste Abend war noch recht kühl, es ist ja auch das erste Mal mit Kino im Freien", sagt Karsten Mathar noch am Freitagmorgen. Der Freitagabend sollte dann ein Knüller werden: "Fluch der Karibik" füllte die Wiese. Und auch die Samstagnacht war gut besucht, auch wenn zuvor ein starkes Gewitter niedergegangen war. Auch in Zukunft will der Verein Stadtmarketing die Situation der Stadt Wittlicher verbessern, mit dem Kino-Open-Air ist ein weiterer Schritt getan.