Liebeserklärung an ein Gotteshaus

DREIS. Das 250. Jubiläum der barocken Pfarrkirche St. Martin in Dreis wird im April mit einer Fotoausstellung begleitet. Außerdem ist eine Festschrift, die die Geschichte des Gotteshauses erzählt, entstanden.

"Unsere Kirche - zwei Worte, die wir Dreiser mit Stolz aussprechen, wenn von der im Jahre 1755 im Barockstil erbauten Pfarrkirche St. Martin die Rede ist." Diese lobenden Worte sind in der 40 Seiten umfassenden Festschrift zum 250. Baujubiläum zu lesen. Paul Stoffel hat sie formuliert, nachdem Pastor Bruno Holschbach ihn gebeten hat, ein paar Sätze zur Geschichte des Gotteshauses zu schreiben. Stoffels Töchter Jennifer und Carina hatten die Texte und Abbildungen am Computer layoutet, korrigiert und damit experimentiert, bis die Festschrift druckreif war. Intensive Recherche in den Archiven

Die überwiegend farbigen Abbildungen stammen aus dem Archiv des Fotoclubs Blende 90. Paul Stoffel hat zusammen mit seiner Frau Manuela im Landeshauptarchiv Koblenz und im Bistumsarchiv Trier geforscht. Dabei kam auch die Urkunde zum Vorschein, die letztlich zum Kirchenbau führte. Damals war der Abt von Echternach quasi der Herr in Dreis und residierte gelegentlich im Vorgängerbau des Dreiser Schlosses. Sein Prälat formulierte die Bedingungen, unter denen den Dreiser Pfarrgenossen der Baugrund zur neuen Kirche direkt neben dem Schloss abgetreten wurde. Auch aus neuerer Zeit hat Paul Stoffel Interessantes gefunden. Zum Kirchenportal, einer Arbeit aus dem Jahre 1971, sind im Bistumsarchiv Trier interessante Hinweise vorhanden, die auch das Selbstbewusstsein der Dreiser Bürger verkünden. Das Portal aus getriebenem Kupferblech mit ortstypischen Symbolen wurde in Auftrag gegeben, bevor die Zustimmung seitens der Bistumsleitung vorlag. Als eines Tages Bistumsmitarbeiter prüfen wollten, ob die geplante Tür baulich zur Barockkirche passen werde, war diese längst eingebaut. Konsequenz: Nur ein Aktenvermerk mit den sinngemäßen Worten "Erledigt, Tatsachen geschaffen." Das Jubiläumsjahr begann bereits an Silvester 2004 mit dem Einläuten durch die 400 Jahre alte Glocke. Ostersonntag war einer der Höhepunkte mit dem Kinder-Mini-Musical "Jesus lebt" (der TV berichtete). Nun folgt ein weiterer Höhepunkt. Der Fotoclub Blende 90 lädt in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat zu einer umfangreichen Ausstellung ins Pfarrheim ein. "Das älteste Foto stammt aus der Zeit um 1900", erläutert Paul Kranz, Vorsitzender des Fotoclubs. "Wir haben mehr als 30 Ausstellungsrahmen mit etwa 250 Fotografien." Diese sind nach Themen geordnet wie Dreiser Glocken, Renovierungsphasen der vergangenen 30 Jahre, Innenaufnahmen im Vergleich, Fronleichnam, Priester- und Ordensleute aus Dreis und der Kirchenchor. Geöffnet ist die Ausstellung im Dreiser Pfarrheim bis Sonntag, 17. April, täglich von 14 bis 18 Uhr.

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