Lieser wächst weiter
Lieser · Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs entstehen drei große Häuser. Insgesamt sind 19 Eigentumswohnungen geplant.
Der kleine Bahnhof am Ortsausgang Richtung Kesten beziehungsweise Maring-Noviand haben noch viele Lieserer in Erinnerung. Seit 1883 war der Moselort an das Eisenbahnnetz angeschlossen und hatte einen eigenen Bahnhof an der Maare-Mosel-Bahn, die als Abzweiger der Moselstrecke von Wittlich-Wengerohr über Lieser nach Bernkastel-Kues führte und bis 1988 bestand. Das Gebäude verfiel, verkam zu einem Schandfleck und wurde vor zehn Jahren abgerissen. Das 2000 Quadratmeter große Gelände gehört der in Maring-Noviand ansässigen Wohnbaugesellschaft RBW. Sie wird dort, so sehen es die Pläne vor, drei Häuser mit insgesamt 19 Wohneinheiten beziehungsweise Büros/Praxen errichten. Die Investitionssumme beträgt nach Angaben von RBW-Geschäftsführer Hubert Wilhelmus rund vier Millionen Euro.
Läuft alles nach Plan, kann noch in diesem Jahr mit dem Bau des ersten Hauses begonnen werden.
Wilhelmus: "Wir sind jetzt in der Vermarktungsphase. Es gibt bereits einige feste Interessenten." Sobald 70 Prozent der Wohnungen eines Hauses verkauft seien, könne mit dem Bau begonnen werden.
Die Wohnungen in den dreigeschossigen Gebäuden sind zwischen 34 und knapp 100 Quadratmeter groß und kosten zwischen 99 000 und 295 000 Euro. Im Erdgeschoss können Gewerbetreibende Büros oder Praxen einrichten.
Zwei Häuser erhalten Aufzüge, um behindertengerechte Wohnungen barrierefrei zu erreichen. Geplant sind weiterhin bis zu 32 Stellplätze auf dem Grundstück und sechs Garagenplätze, die 18 500 beziehungsweise 23 000 Euro kosten.
Die Einwohnerzahl in der Ortsgemeinde Lieser ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Zurzeit leben im Ort rund 1300 Einwohner. In den vergangenen Jahren wurde das Neubaugebiet Paulsberg erweitert. Inzwischen ist die Fläche bebaut, rund 20 Einfamilienhäuser wurden dort errichtet.
Ortsbürgermeister Reinhard Barthen kündigt an, dass die Gemeinde ein weiteres Baugebiet erschließen wolle. Die Gemeinde stehe positiv dem Bauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft RBW gegenüber. Einige Nachbarn seien nicht einverstanden, weil sie ihre Sicht auf die Mosel verlören, von anderen Bürgern habe er aber bislang keine Kritik wegen des Bauumfangs gehört.
