Löschen mit Lieser-Wasser

WITTLICH. (ger) Rund 100 Wittlicher Feuerwehrmänner und -frauen waren zur Jahresabschlussübung nach Wittlich angetreten. Es galt, eine Großschadenslage bei der Firma Franklin Electric zu bekämpfen.

Die Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Wittlich verzögert sich um eine Stunde. Grund: Der Löschzug Wengerohr muss zum Einsatz ausrücken, weil ein LKW und seine Ladung, ein Bagger, an der Eisenbahnunterführung hängen geblieben ist. Bei sommerlichen Temperaturen ist es für die wartenden Zuschauer am Übungsobjekt der Firma Franklin Electric GmbH in der Rudolf-Diesel-Straße ein Leichtes, die Zeit mit Gesprächen zu überbrücken. Als die automatische Brandmeldeanlage der Franklin Electric GmbH die Feuerwehr über den Ausbruch eines Brands informiert, wird es ernst. Zwei Mitarbeiter werden vermisst. Das Übergreifen des Brands auf die Produktionsgebäude wird befürchtet. Die Löschzüge aus Wengerohr, Bombogen, Neuerburg, Dorf, Lüxem und Stadtmitte treffen mit Blaulicht und Martinshorn ein. Schläuche werden ausgerollt und Strahlrohre aufgesetzt. Rund 100 Feuerwehrmänner und -frauen sind mit 16 Fahrzeugen im Einsatz, vom kleinen Tragkraftspritzenfahrzeug bis zur 30 Meter hohen Drehleiter mit Korb. Eines der Ziele ist die so genannte "Riegel-Stellung", also die neben dem Brandobjekt liegende Produktionshalle abzuriegeln, damit das Feuer nicht übergreift. Zwei Brandschutzzüge entnehmen Löschwasser aus den Hydrantennetz zwecks Abriegelung. Der dritte Zug entnimmt Wasser aus dem durch Lieserwasser gespeisten Hydranten der benachbarten Firma Dunlop, um den Brand zu bekämpfen. Löschwasser wird recycelt

Währenddessen werden im brennenden Gebäude zwei Menschen gerettet. Mit Rauchvergiftungen werden sie dem DRK übergeben. Die Sanitäter bringen sie ins Krankenhaus. Dann folgt ein weiterer Teil der Übung: das Löschwasser-Recycling, um die Umwelt zu schonen. Mit Rohrdichtkissen wird das verunreinigte Wasser im Regenwasserkanal abgefangen, damit es nochmals als Löschwasser verwendet werden kann. Nach knapp einer Stunde ist die Übung beendet. Die beiden Einsatzleiter Martin Poth und Martin Schmidt sind zufrieden: "Das besondere Training ist gelungen. Wir haben das Feuerwehrpersonal an eine Großschadenslage herangeführt." Eine halbe Stunde heißt es: Antreten zum Appell. Wehrleiter Dietmar Willmroth kündigt für 2006 gemeinsame Übungen aller Wittlicher Löschzüge an mit dem Ziel, die Löschzüge zu "einer Feuerwehr an verschiedenen Standorten zusammen zu schweißen". Willmroth und Bürgermeister Ralf Bußmer betonen die Standortvorteile bei Firmenansiedlungen aufgrund der hohen Qualität des Wittlicher Brandschutzes. Nach der erfolgreichen Übung gehen die Feuerwehrleute zum angenehmen Teil über. Es folgen Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen sowie Neuaufnahmen (TV-Bericht folgt).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort