Lohn: Starkoch-Menü

BERNKASTEL-WITTLICH. (sos) Knapp an der Chance zum Wettstreit der bundesweit neun besten deutschen Nachwuchsköche vorbei und dennoch stolz: Zwei Auszubildende vom Weinhotel St. Stephanus in Zeltingen-Rachtig erreichen Platz zwei und vier im Landesverband West.

Für Köche ist der "Rudolf Achenbach-Preis", der seit 1975 den besten deutschen Kochnachwuchs auszeichnet, ein Begriff. Es ist eine Ehre und Beweis des eigenen Könnens, an den neun regionalen Vorentscheidungen der Köche Deutschlands teil zu nehmen, denn auch dafür muss man sich qualifizieren. Das gelang Michel Müller, Kochauszubildender im dritten Jahr im Weinhotel St. Stephanus, Zeltingen-Rachtig. Er hatte sich beim Jugendwettbewerb um den Eifel-Mosel-Hunsrück-Pokal die Eintrittskarte zum Wettbewerb im Landesverband West gesichert, der in der Berufsbildenden Schule in Trier ausgetragen wurde (der TV berichtete). Mit einem zweiten Platz in Trier hat Michel Müller zwar nicht die Chance, auch um den Bundessieger-Titel zu kochen, ist aber dennoch stolz auf die Auszeichnung: "Damit bin ich auf jeden Fall zufrieden. Unter den ersten 18 bundesweit zu sein, ist doch super. Und eine Bestätigung, dass man gut kochen kann. Mein Chef hat das auch zu würdigen gewusst." Und Hermann Saxler vom Weinhotel St. Stephanus konnte gleich zwei seiner Azubis nach Trier schicken. Keine kalte Garnitur auf warme Speisen

Auch Christoph Heim hat sich qualifiziert und erreichte einen stolzen vierten Platz. Hermann Saxler ist sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Nachwuchses in der Küche: "Ich bin sehr stolz auf die Jungs und habe beiden einen Gutschein für das Waldhotel Sonnora geschenkt, denn da können sie noch viel dazu lernen." Zu dem Chef-Geschenk, bei Starkoch Helmut Thieltges in Dreis essen zu dürfen, sagt Michel Müller: "Wir waren schon mal mit dem Erlös aus der Küchenkasse dort. So ein Abend ist unbeschreiblich. Normal kann man sich das als Lehrling sonst nicht leisten. " Willi Schmitt, Köcheverein Mittelmosel, war in Trier beim Wettbewerb mit dabei: "Die beiden waren sehr gut, haben sehr gut gearbeitet. Das war ganz knapp." Der Küchenmeister aus Bernkastel-Kues hat in der BBS das Menue Michel Müllers serviert bekommen: "Die Vorspeise beispielsweise war hervorragend." Ja, was gab es denn eigentlich? Die gelobte Vorspeise war eine Terrine aus Lachs und Forelle. Michel Müller nennt einen Gang aus seinem Menü, und was ein Profi damit macht: "Für die Wirsingrahmsuppe habe ich als Akzent zum Beispiel aus Spinat und Öl eine geschmacklich neutrale grüne Farbe gemacht. Dazu gab es ein Leiterchen aus Brandteig und frittierte Petersilienblättchen. Einfach Petersilie drüberstreuen, geht nicht. Denn es gibt die Faustregel: Keine kalte Garnitur auf warme Speisen." Na dann: Guten Appetit! Siegerin im Landesverband West wurde übrigens eine Fachfrau, die ebenfalls aus der Region stammt: Katrin König vom Seniorenheim St. Elisabeth in Trier wird um den Rudolf Achenbach-Preis auf Bundesebene in Frankfurt mit am Herd stehen.

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