Lohnenswerter Einsatz

NEUNKIRCHEN. (noj) Der Verein Tschernobyl-Hilfe Erbeskopf hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien und insbesondere Kindern aus dem Gebiet um Tschernobyl , das nach der Reaktorkatastrophe 1986 stark radioaktiv belastet ist, zu helfen. Dass dies nicht immer ohne Probleme möglich ist, zeigten die Erfahrungen des vergangenen Jahres, die bei der Jahreshauptversammlung noch einmal Thema waren.

Manfred Bungert, Vorsitzender des Tschernobyl-Vereins, ging bei seinem Jahresbericht auf die Schwierigkeiten ein, die den Mitgliedern im vergangenen Jahr die Arbeit schwer gemacht hatten. Schwierigkeiten beim Hilfstransport hatten zur Folge, dass zum Jahreswechsel 2004 kein neuer Hilfstransport nach Weißrussland geschickt wurde. Auch die Kindererholung mit Kindern aus Rubel, Tschernikow und Minsk stand 2003 unter keinem guten Stern. Nachdem die Kinder aus Weißrussland bereits einen Tag zu spät eingetroffen waren, gestaltete sich die Abreise nach drei erholsamen Wochen für die Gäste noch wesentlich komplizierter. Der versprochene Bus aus Weißrussland traf nicht ein, der Ersatzbus verlor Getriebeöl, so dass die Vereinsmitglieder um die Sicherheit der Kinder fürchteten. Fast eine Woche länger als geplant blieben die Gäste aus Weißrussland, was für die Veranstalter mit großem organisatorischen Aufwand verbunden war. "Ich muss mich bei allen Familien, die die Nerven behalten haben, bedanken", betonte Bungert bei seinem Jahresrückblick. Ein Vereinsmitglied schlug vor, die geplante Kindererholung im Sommer mit der Bahn zu organisieren. "Das ist kostenmäßig nur für Kinder bis zwölf Jahre vertretbar", erklärte Bungert. Auch eine Flugreise sei nicht möglich, weil dies die Kosten von 80 Euro auf 300 Euro pro Kind hochtreiben würde. 18 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl werde es immer schwieriger, an Spenden zu kommen. Trotz der Schwierigkeiten im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass die Bereitschaft, Kindern einen dreiwöchigen Erholungsaufenthalt zu bieten und damit auch die Freundschaft zu Menschen in Russland zu fördern, im Verein vorhanden ist. Um die Finanzen des Vereins ging es im weiteren Verlauf der Jahreshauptversammlung. Beim Western- und Country-Fest im vergangenen Jahr, und auch beim Weihnachtsmarkt hatte das Wetter nicht mitgespielt, so dass der Erlös unter den Erwartungen lag. Hier wurde von Seiten der Mitglieder vorgeschlagen, sich Gedanken zu machen, wie man die Kosten dämpfen könne. Trotz aller Schwierigkeiten schien die Stimmung gut zu sein. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet und ebenso einstimmig wiedergewählt. Erster Vorsitzender bleibt Manfred Bungert, zweiter Vorsitzender ist Dietmar Strakeljahn. Zum Schriftführer wurde Jürgen Krebs gewählt, um die Finanzen kümmert sich weiter Arnold Clüsserath. Beisitzer bleiben Heike Bohn und Gudrun Classen. Neu im Vorstand ist Henrike Sausen.

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