Luxus der Geborgenheit

BRUCH. (peg) Illustres Publikum besuchte in der Burg Bruch die Ausstellung "Luxus der Geborgenheit". Verspielte Glaskunst und schimmernde Pelze gaben sich in historischem Ambiente ein Stelldichein.

"Glas und Pelz, zwei Werkstoffe, die unterschiedlicher nicht sein könnten...", hatte Anne Hein ihre kleine Ansprache eingeleitet. Die 29-jährige Glasermeisterin präsentierte ihre Kunstobjekte in der alten Kapelle der Burg Bruch, in der sich seit einiger Zeit auch verliebte Paare das Ja-Wort geben können. Ein Ort großer Ernsthaftigkeit also, der so recht zu der jungen Künstlerin passt. Sie beherrscht ihr Handwerk meisterhaft und fühlt sich mit aller Kraft zur Kunst hingezogen. Hein erinnerte daran, dass einst der Pelz als einer der ersten Werkstoffe überhaupt lebensnotwendig war zum Schutz gegen Kälte. Wer noch vor wenigen hundert Jahren Glas besaß, besonders Spiegelglas, galt als beneidenswert reich. "Heute verhält es sich genau umgekehrt. Die industrielle Massenanfertigung macht's möglich." Was Hein in der Burg ausstellte, war jedoch alles andere als Massenware. Luxuriöse Kleinode hatte sie mitgebracht, alle entstanden im laufenden Jahr. Die kleinsten - transparente, verspielte Kerzenständer, wie gefaltet wirkend und mit anmutiger Handschrift beschriftet - beleuchteten den Zugang zum Ausstellungsraum, der alten Kapelle. Ganz anders einige ihrer großen Objekte. Das "Kind im Mutterleib" zum Beispiel, grünlich schimmernd ("Grün ist doch die Hoffnung") und von der Rückseite her beleuchtet, regten Künstlerin wie auch Besucher zum Nachdenken an. Beim Herauskratzen aus der Form, erzählte Hein, kam ihr der Gedanke, "dass es kein größeres Vertrauen in das Leben geben kann". Die Mehringer Künstlerin Anne Hein steht erst am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere. Belohnt wurde ihre ausdrucksstarke Arbeitsweise bereits mit dem Förderreis des Landes Rheinland-Pfalz. Ergänzt wurde der "Luxus der Geborgenheit" von Kissen und Decken aus Zobel und Nerz, zusammengestellt von der Wittlicherin Elke Bastgen.

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