Märsche, Menuette und muntere Musik

Seit zehn Jahren gibt es den Musizierkreis der Akademie Kues. Die Freunde klassischer Musik treffen sich alle 14 Tage und studieren unter der Leitung von Wolfgang Lichter vorwiegend Werke aus der Barockzeit ein. Das Jubiläum war jetzt Anlass für einen konzertanten musikalischen Kaffee-Nachmittag in der Akademie Kues.

 Seit zehn Jahren gibt es den Musizierkreis der Akademie Kues, der inzwischen auf über 20 Mitglieder angewachsen ist. Unter Leitung von Wolfgang Lichter gab es anlässlich dieses Jubiläums ein kleines Konzert in der Akademie. Werke von der Barockzeit bis zur leichten Muse erfreuten die Zuhörer, die mit Beifall nicht geizten. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Seit zehn Jahren gibt es den Musizierkreis der Akademie Kues, der inzwischen auf über 20 Mitglieder angewachsen ist. Unter Leitung von Wolfgang Lichter gab es anlässlich dieses Jubiläums ein kleines Konzert in der Akademie. Werke von der Barockzeit bis zur leichten Muse erfreuten die Zuhörer, die mit Beifall nicht geizten. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Bernkastel-Kues. Theresa Spies, Leiterin der Akademie, freute sich mit dem Orchester, dass so viele Zuhörer gekommen waren. Ein "großes Dankeschön" übermittelte sie für die zehn Jahre, in denen der Kreis zahlreiche Auftritte - auch außerhalb der Stadt - hatte. "Sie sind Bestandteil unseres Hauses", sagte sie, "wenn Sie nicht hier wären, fehlte etwas." Besonders würdigte sie das ehrenamtliche Engagement von Wolfgang Lichter, der einst mit vier Musikern den Kreis gegründet hatte. Inzwischen hören mehr als 20 Musikbegeisterte auf sein Kommando. Von jungen Berufstätigen bis zu vitalen Ruheständlern reicht die Besetzung, und alle sind mit Eifer bei der Sache. Der Dirigent, der mehrere Orchester leitet und Studienrat für Musik ist, erwies sich auch bei diesem Auftritt als umsichtiger Profi. Stets die Ruhe bewahrend, hatte er die Truppe gut im Griff, und seine Erläuterungen zu den einzelnen Stücken wurden mit Interesse aufgenommen.Den Auftakt machten zwei Märsche und zwei Menuette aus dem "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach", die Ehemann Johann Sebastian 1725 für seine zweite Frau komponierte. Doch auch die Gattin selbst hat große Teile des Notenbüchleins geschrieben. Die kleinen Klavierwerke sind Hausmusik vom Feinsten und wirkten auch in der Orchesterbearbeitung traulich und erbaulich.Zehn Violinen, zwei Celli, ein Kontrabass, eine Bratsche und die von Horst Faust gestrichene mittelalterliche Fidel in Tenorlage umfasste das Streichensemble. Am Klavier spielten Gunhild Neußer und Gerhard Schmahl, und die Flötistinnen freuten sich auf das nächste Stück. Der 1683 in Weißenfels/Saale geborene Johann David Heinichen hat ein Konzert in C-Dur für vier Flöten und Streichorchester geschrieben, und in der Akademie Kues erklang der erste Satz. Vier Stücke nach französischen Tanzmeisterweisen aus dem 18. Jahrhundert, beschwingt vorgetragen, schlossen sich an.Der zweite Teil des Nachmittags war der leichten Muse gewidmet. Eduard Künnekes "Strahlender Mond" aus der Operette "Der Vetter von Dingsda" eroberte die Herzen der Zuhörer, und bei den "Tulpen aus Amsterdam" hatte das Orchester den Publikumsgeschmack voll getroffen. Der vorher schon reichlich gespendete Beifall steigerte sich, es gab Bravo-Rufe, und erst nach zwei Zugaben durften die Musiker ihre Instrumente aus den Händen legen.Weitere Mitspieler sind willkommen

Helke Salzburg aus Wittlich ist die Frau am Kontrabass. Aus der Zeit um 1850 stammt ihr Instrument, das sie erst seit fünf Jahren spielt. "Ich war die älteste Schülerin der Kreismusikschule", erklärt sie lachend. Jetzt bereichert sie mit ihrem Bass das Ensemble, und wie ihre Orchester-Kollegen schätzt sie das gemeinsame Musizieren.Weitere Mitspieler sind herzlich willkommen. Nach der Sommerpause werden die Proben am Mittwoch, 22. August, wieder aufgenommen. 14-tägig wird jeweils mittwochs von 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr unter der fachkundigen Leitung von Wolfgang Lichter in der Aka demie Kues, Stiftsweg 1, musiziert.

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