Märchenhaft, rasant und akrobatisch

TRABEN-TRARBACH. Mit akrobatischen Tänzern, zauberhaften Kostümen und lebensfroher Musik hat die Weihnachtsrevue "Ivushka" ihre Traben-Trarbacher Gäste in ein russisches Wintermärchen entführt.

Herumwirbelnde Tänzer, rasante Akrobaten und Stimmen, die schon allein von einer "märchenhaften Weihnacht" künden: Die Russische Weihnachtsrevue "Ivushka" hält, was sie verspricht. Vor einer traumhaften Bühnen-Schneelandschaft verzauberten mehr als 30 Akteure in farbenfrohen, nach historischen Originalen gefertigten Kostümen ihr Publikum. Binnen Sekunden verwandeln die Tänzer, Akrobaten und Sänger von "Ivushka" die Traben-Trarbacher Lorettahalle in ein Wintermärchen. Während draußen der Schnee noch ein wenig auf sich warten lässt, scheinen in der Halle schon die Schneeflocken umher zu tanzen, aufgewirbelt von einer sich ankündigenden Schlittenfahrt. Mit Huf-Getrappel und Glöckchenklang läutet sie ein fröhliches Weihnachtsfest ein, das die 300 Gäste in das Jahr 1699 entführt, in das Russland von Zar Peter dem Großen. Das Orchester lässt die Epoche mit Balalaika und Ziehharmonika auferstehen, unterstützt von alten Zupfinstrumenten wie Gusli, einer Zither, und der Langhalslaute Domra. Dazu schlüpfen die Tänzer in stets andere Kostüme. Mal tauchen sie als tüchtige junge Leute auf, mal als übermütige Pärchen, die mit akrobatischen Leistungen verblüffen. Dazwischen kommen immer wieder Väterchen Frost und seine Enkelin "Snegurotschka" sowie ein liebenswerter "Trunkenbold" und ein Schneemann, der die Herzen der Kinder im Nu erobert, auf die Bühne. Das Publikum honoriert die künstlerische Leistung mit stürmischem Zwischenapplaus und erklatscht sich stehend nach zweistündigem Programm eine Zugabe. "Wunderbar", sagt Ursula Boama und ist begeistert. Dabei habe sie lange überlegt, ob sie die Revue das während des nur viertägigen Aufenthalts buchen sollte, sagt die Urlauberin aus dem Raum Hamburg. "Ein richtig schönes Weihnachtsgeschenk"

Milina Jetisch aus Traben-Trarbach ist überglücklich: "Traumhaft. Ein richtig schönes Weihnachtsgeschenk." Sie habe alles verstanden, sagt die aus Russland stammende frühere Tänzerin. Für die Kautenbacher Brigitte und Horst Spier war die Revue etwas völlig Neues. "Aber wir sind begeistert", sagen sie. Bruno Fath und Karl Thielmann - zwei Traben-Trarbacher jenseits der mittleren Jahre - hatten "Ivushka" schon bei der Erst-Aufführung in der Doppelstadt erlebt. "Da passt alles zusammen", sagt Fath und lobt die Harmonie von Musik, Tanz und Gesang. Beeindruckt ist er vor allem von der Kondition der Akteure: "Das bekommen wir nicht mehr hin", gesteht er verschmitzt ein. Aber auch stimmlich könnten sie wohl kaum konkurrieren, sagt er. Das staatliche Gesang- und Tanz-Ensemble "Ivushka", benannt nach dem "Weidenbäumchen", ist in der zentralrussischen Stadt Tambov beheimatet. Vor 37 Jahren aus einer Berufsschul-Laiengruppe begründet, tourte "Ivushka" schon durch rund 30 Länder der Welt. Auf deutschen Bühnen war das Ensemble in zehn Jahren mehr als 600 Mal zu erleben. Artistik-Direktor und Ballettmeister Alexander Popovitschev liegt dabei ein Ziel am Herzen: "Die Kulturen unserer beiden Länder einander ein Stück näher zu bringen."

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