Märchenstunde im Moselkino

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Wenn es an Wanjas Hüttentüre klopft, suchen Hase, Fuchs und Bär Unterschlupf. Künsters Figurentheater entführte die Kinder im Moselkino in Wanjas Welt.

 Wanja bleibt lieber zu Hause, weil es draußen schneit und stürmt. Mit seinen Geschichten entführte das Figurentheater Künster die Kinder im Moselkino in eine fremde Welt.Foto: Marita Blahak

Wanja bleibt lieber zu Hause, weil es draußen schneit und stürmt. Mit seinen Geschichten entführte das Figurentheater Künster die Kinder im Moselkino in eine fremde Welt.Foto: Marita Blahak

Sie rücken an mit Kindersitz, Mama, Papa oder Oma und haben Riesenspaß beim Figurentheater im Moselkino. Dabei erleben nicht nur die Jüngsten lustige und spannende Unterhaltung, auch die großen Märchenfreunde amüsieren sich beim Theaterstück "Es klopft bei Wanja in der Nacht". Mit dieser Geschichte frei nach dem preisgekrönten Buch von Tilde Michels macht Manfred Künster mit seinem Figurentheater zum zweiten Mal Station im Moselkino.Die Kleinen amüsieren sich bestens. Das liegt nicht nur an der spannenden, heiteren Geschichte, sondern sicher auch an Künster alias "Onkel" Wanja selbst, der es hervorragend versteht, in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen und dabei immer wieder den direkten Kontakt zu seinen kleinen Zuschauern zu finden.Im Kinosaal ist es mollig warm, auf der Bühne scheint Wanja dennoch zu frieren. "Weit fort in einem kalten Land steht Wanjas Haus am Waldesrand", so beginnt das Märchen von Wanja und seinen Waldtieren, die tagsüber jagen und bei Nacht in seinem warmen Haus Unterschlupf finden. Eine liebevoll zusammengestellte, lebensechte Bühnendekoration mit gemütlicher Teestunde, wärmendem Holzofen und "Radio Moskau", das Temperaturen um minus 40 Grad verkündete, lässt das Publikum hautnah teilhaben am Geschehen auf der Bühne. Bei Künsters Figurentheater spielt alles seine Rolle - ob Teekanne, Holzschwein oder Puppe und sogar Erna, das Gewehr. Doch an diesem schneestürmischen Abend bleiben die beiden lieber zu Hause, und auch die Tiere des Waldes leiden unter der klirrenden Kälte.Wanja träumt vom Schoko-Gewehr

So klopft es nach und nach an Wanjas Hüttentüre und Hase, Fuchs und Bär erbitten Unterschlupf in der warmen Stube. Auch wenn sich diese Tiere im wahren Leben "feindselig" gegenüberstehen, brauchen die kleinen Zuschauer keine Angst zu haben: In Wanjas Hütte legen sich alle zusammen mit dem kleinen Holz-Wanja zum Schlaf nieder, und auch das Gewehr bleibt im Schrank. Und als alle selig schlummern, träumt Wanja vom 24-Ender, den er von seinem Hochsitz aus erlegt und vom goldenen Schoko-Gewehr als ersten PreisSo vergeht die bitterkalte Nacht und als Wanja am nächsten Morgen erwacht, haben sich die Waldtiere wieder eins nach dem anderen nach draußen geschlichen, denn Radio Moskau hat in seinen Morgennachrichten wärmere Temperaturen angesagt. "Vielleicht kommen sie ja wieder, wenn es wieder einmal bitterkalt wird", denkt Wanja. Bei Rausschmeißermusik machen sich dann auch die Zuschauer auf den Weg und denken sicher noch über Wanja und seine Tiere nach."Das war spannend und lustig", bemerken Björn, Kathrin, Laura, Lukas und Daniel, die sich mit ihrer Oma Inge Bach die "Märchenstunde" im Kino nicht entgehen ließen, auch wenn sie die Geschichte bereits aus dem Buch kannten.Der große Andrang gab Hermann Lewen von der "Kultur & Kur" recht, dass der Kinosaal als "Multi-Kulti-Raum" bestens nutzbar ist und mit seinen aufsteigenden Sitzreihen eine ideale intime Theateratmosphäre für Kinder bietet. Um attraktiv zu bleiben, versucht das Moselkino neue Wege zu beschreiten: "Wir haben uns hier vom Kultursommer Rheinland-Pfalz inspirieren lassen und Jürgen Hardeck, Experte vom Figurentheater des Landes, stellte den Kontakt zu Manfred Künster her", so Lewen. Und da demnächst im Kloster Machern das größte Europäische Puppenmuseum entsteht, liege es doch nahe, diese beiden Orte zusammenzubringen. Lewen: "Damit machen wir ein wenig lebendiges Museum". So sollen die beiden bisherigen Veranstaltungen erst der Anfang sein.

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