Mainz sagt wieder: "Ja! "

WITTLICH. Ungewissheit bis zum Schluss: Seit August hat Wittlich auf eine klare Entscheidung des Landes gewartet. Gestern reiste Bürgermeister Ralf Bußmer zum klärenden Gespräch in Sachen Konversion nach Mainz. Ein erstes Ergebnis: "Mainz unterstützt uns beim kommunalen Erwerb".

Direkt nach der kleinen "Auszeit" im Krankenstand wieder in die Vollen. Gestern reiste Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer zu einem wichtigen Termin nach Mainz. Thema: Der Fortgang des Konversionsprojektes. Sah es Ende Januar noch so aus, als könne sich Wittlich keine großen Hoffnungen mehr machen, das Gelände wunschgemäß - und wie jahrelang geplant - vom Bund zu erwerben, scheint sich das Blatt vorerst wieder gewendet zu haben. Bürgermeister Ralf Bußmer jedenfalls klang gestern Abend grundsätzlich zufrieden: "Das Innenministerium unterstützt die Stadt Wittlich im Bestreben nach dem kommunalen Erwerb." Auf die Frage, ob damit denn nun das "Bitburger Modell" für Wittlich vom Tisch sei, konnte Bußmer ein "Ja" vermelden. Weitere Details seien noch nicht spruchreif. Nach dem gestrigen Treffen sollen nun Anschlussgespräche unter der Federführung des Innenministeriums stattfinden, deshalb könne aus Sicht der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr gesagt werden. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte: "Es gibt keine Differenzen mehr. Wir ziehen an einem Strang. Jetzt gibt es Termine mit verschiedenen Beteiligten, darin geht es darum, das Defizit zu minimieren." Dass man sich nach außen hin so einvernehmlich auf weitere Schritte einigen konnte, danach sah es vor kurzem nicht aus: Eine Art Vogel Strauß-Politik hatte das Land bis Ende Januar in Sachen Konversionsprojekt Wittlich betrieben. Seit einem geplatzten Notar-Termin im August 2002, wusste die Stadt nicht, ob sie die 24 Hektar Konversionsgelände vom Bund zu den vor einem Jahr ausgehandelten 5,06 Millionen Euro kaufen kann.Minister bemängelte überhöhten Kaufpreis

Ende Januar erhielt Bürgermeister Ralf Bußmer dann Post vom Innenministerium in Mainz mit wenig erfreulichen Neuigkeiten aus Sicht der Säubrenner. Die Stadt ließ mitteilen: "Nachdem das Ministerium des Inneren und für Sport am 29. Januar seine Zustimmung zum Kaufvertrag verweigert hat, ist der Fortgang der Konversion weiterhin unklar, obwohl Wittlich alle Voraussetzungen für eine positive Entscheidung geschaffen hat. " Plötzlich sah die Wittlicher Welt in Sachen Konversion also ganz anders aus, denn Minister Walter Zuber bemängelte nun nicht nur einen "deutlich überhöhten Kaufpreis". Höchstens drei Millionen seien angemessen, hieß es. Außerdem, so der Minister weiter, könne es keine "Spezialregelung Wittlich" geben. Auch der Eigentümerwechsel wurde in Frage gestellt. Damit wären allerdings alle bisherigen Planungen zur Nutzung des seit 1999 brach liegenden Geländes hinfällig. Walter Zuber machte sich stark für das so genannte "Bitburger Modell". Das wäre das Aus gewesen für die bisherigen Überlegungen Wittlichs, das Gelände in Eigenregie zu erschließen und zu vermarkten. Beim "Bitburger Modell" bliebe der Bund Eigentümer. Kein Erwerb der Flächen durch die Stadt hätte auch bedeutet: Keine Kontrolle über die Zukunft des Geländes und die damit verbundene städtebauliche Entwicklung Wittlichs. Bürgermeister Ralf Bußmer betonte damals nochmals die "immense Wichtigkeit der Vermarktung des Geländes für unsere Stadtentwicklung." Ganz klar hieß die Position der Stadt nicht nur im Februar: "Ein Wechsel vom Erwerbermodell zum so genannten "Bitburger Modell" scheidet für die Stadt Wittlich aus." Hoffnungen auf eine Einigung hatte Wittlichs Stadtrat und MdL Dieter Burgard, SPD, schon vor dem gestrigen wichtigen Termin in Mainz gemacht Er hatte gesagt: "Es gibt keinen Salto zurück. Wittlich ist, auch in Sachen Konversion, auf einem guten Weg." Auch Stadträtin und MdL Elfriede Meurer, CDU, war gestern erleichtert: "Damals haben wir gedacht, es ist alles aus. Jetzt bin ich sehr erleichtert, dass das Land doch noch eine Tür geöffnet hat. Es geht ja um die Stadt, und das Ziel ist entscheidend." Ein weiteres Gespräch ist für Mitte nächster Woche vereinbart. In vier bis sechs Wochen soll eine neue Lösung vorliegen.

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