Makellose Dynamik und reibungslose Einsätze

WITTLICH. (ger) Das Mittelmosel-Akkordeon-Orchester glänzte beim Konzert in der Wittlicher Synagoge. Zusammen mit dem Mandolinenclub Reil erlebten die Zuhörer einen niveauvollen und gleichzeitig erfrischenden Konzertabend.

Konzertante Akkordeonklänge - den Zuhörern erschlossen sich beim Konzert in der Wittlicher Synagoge unter dem Motto "Harmonika, der Lenz ist da" die überraschend vielfältigen Möglichkeiten der Akkordeonmusik. Bereits bei der Ouvertüre in C von Rudolf Würthner erreichten die 15 Musiker die Zuhörer und ernteten reichlichen Applaus. Elfriede Baumann, die Vorsitzende des Akkordeonorchesters, sorgte mit ihren Begrüßungsworten und der Vorstellung einiger Nachwuchsmusiker zudem für eine herzliche und familiäre Atmosphäre, die zusammen mit den musikalischen Darbietungen und der gekonnten Moderation von Uwe Werner den Abend zu einem genussvollen Erlebnis werden ließ. Beim Kaiserwalzer von Johann Strauß wurde es echt wienerisch. Dynamisch und rhythmisch gekonnt wurde der schwierige Einleitungsteil interpretiert, sauber mit einem langen Crescendo zum Fortissimo geführt, um dann die weltbekannte Walzermelodie erklingen zu lassen. Einfühlsam und tonrein intonierte das Orchester das Largo von Georg Friedrich Händel. Mit dem Frühlingsstimmenwalzer glänzte Ramona Hein aus Traben-Trarbach als Akkordeon-Solistin. Ihre technisch wie musikalisch perfekte Darbietung sorgte für absolute Stille und Aufmerksamkeit bei den Zuhörern und erhielt langanhaltenden Applaus. "Positive Regungen und Gefühle", so Moderator Uwe Werner, erweckte das Medley russischer Volksweisen "Zwischen Don und Wolga" von Adolf Götz, ebenso wie bei den "Morricone Special" mit einem Querschnitt bekannter Filmmelodien. Das Akkordeonorchester, besetzt mit vier Stimmen, Bass und Elektronium, reagierte aufmerksam auf die Anweisungen seines Dirigenten Gerhard Martin und garantierte durch den stetigen Blickkontakt eine makellose Dynamik mit reibungslosen Einsätzen und Übergängen. Der Mandolinenclub Reil gestaltete unter der Leitung von Johann Martschenko den zweiten Konzertteil, der im Kontrast zu den Akkordeonklängen stand, aber ebenso Atmosphäre hervorrief. Temperament und Emotionen standen im Vordergrund bei Melodien aus La Traviata, der Czardasfürstin, der Feuerwerk-Ouvertüre oder Heinzelmännchens Wachtparade. Intensiver Applaus und Zugaberufe bekundeten den Erfolg des Mandolinenclubs. Abschließend präsentierte sich das Orchester, dessen Mitglieder aus vielen Orten der Mittelmosel zwischen Traben-Trarbach und Brauneberg sowie aus Hetzerath und Wittlich stammem, erneut mit bekannten Melodien. Das erklärte Ziel des Abends, durch die vielfältigen Möglichkeiten der Akkordeonmusik den Zuhörern ein breites und farbenfrohes Unterhaltungsprogramm zu bieten, wurde zweifelsohne erreicht. Stehende Ovationen waren der Lohn, strahlende Musiker dankten es mit zwei Zugaben.

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