Der Kreis der Zuhörerschaft war ein recht übersichtlicher, als Elmar Gunsch seine Gäste im Adventszauberzelt auf dem Platz an der Lieser begrüßte. "Das ist für unser Vorhaben vielleicht besser, als wenn wir gar zu viele Menschen wären", meinte er. Schließlich ginge es um Besinnliches, das er zum Advent präsentieren wolle. Wer kennt ihn nicht: den Weihnachtsstress, in den ganz Deutschland schon seit Wochen verfallen ist? Da fehlt für ihn noch ein Geschenk und eins für sie; hat der eine Angst, dass er vom anderen ein weniger wertvolles Ding zurück bekommt, als er ihm selbst geschenkt hat. "Schrecklich!", lautet dazu Gunschs Urteil. Er entführt in frühere Zeiten, als in einem Schwarzwalddorf abends nur in einem einzigen Bauernhof das Licht brannte, weil nämlich alle Nachbarn sich bei diesem einen Bauern getroffen hatten, um an den langen Winterabenden ihre Freundschaft zu pflegen. Auf der ganzen Welt schicken Kinder ihre Wünsche an das Christkind. Einige solcher Briefe trug Gunsch vor. Fazit: Je reicher das Land, aus dem das Kind stammt, um so materialistischer und um so egoistischer sind seine Wünsche. Der kleine Amerikaner beispielsweise hofft, dass es noch genug Benzin in Amerika gibt, wenn er mal erwachsen ist. Die junge Deutsche möchte mal einen Millionär heiraten, selbstverständlich einen mit Spülmaschine. Herzallerliebst aber auch Wünsche, die sich auf allen Kontinenten und zu allen Zeiten nicht geändert haben: ein Kopf, der keine Vokabeln vergisst, die Schließung sämtlicher Schulen, endloser Friede und die Abschaffung aller Soldaten. Die sonore Stimme des Moderators erklingt im Wechsel mit dem zarten Harfenspiel seiner Partnerin Anne Kox-Schindelin. Atmosphärisch gibt das Adventszauberzelt genau den richtigen Rahmen her für besinnliche Geschichtchen: Auf jedem Tisch flackert ein Kerzenlicht, und die von der Decke baumelnden Sterne blinken dazu im nicht enden wollenden Luftzug gerade so wie echte Sterne.