Mann sagt: "Nein"

BINSFELD. Der 76-jährige Karl Schneider verweigert die Annahme der Ehrennadel des Landes. Grund für dieses wohl einmalige Haltung: Schneider möchte die Nadel nicht auf Vorschlag de Ortsgemeinde Binsfeld erhalten, deren Ortsgemeinderat den Ausbau der Air-Base Spangdahlem begrüßt.

Bernkastel-Wittlichs Landrätin Beate Läsch-Weber freut sich auf sein Kommen. Das hat sie jedenfalls Karl Schneider in einem Brief mitgeteilt, der kürzlich in Schneiders Haus, unweit der Großbaustelle für die Erweiterung der Air-Base eintraf. Der 76-jährige Binsfelder soll aus der Hand der Landrätin am Montag, 30. Juni, die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz bekommen.Eine hohe Auszeichnung soll er bekommen, auf die viele Menschen stolz wären. Nicht so Karl Schneider. Denn Landrätin Läsch-Weber wird vergeblich auf den Binsfelder warten. Der Landwirt im Ruhestand will die Ehrennadel nicht. Er hat Probleme damit, dass er die Auszeichnung auf Vorschlag der Ortsgemeinde Binsfeld in Person von Ortsbürgermeister Lothar Herres erhalten soll. "Der Ortsgemeinderat begrüßt den Ausbau der Air-Base. Das bedeutet mehr Krach und mehr Abgase für uns Anwohner", sagt Schneider. Er fühlt sich von der Ortsgemeinde schlecht vertreten. Er müsse nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, wie die Landschaft verschandelt werde. "Und dafür mussten wir unser Land hergeben", ist Schneider erzürnt.Auch wenn der 76-Jährige die Ehrennadel nicht haben will, verdient hätte er sie sich aufgrund seines Engagements für die Allgemeinheit allemal. 40 Jahre lang war er Vorsitzender des Ortsbauernverbands Binsfeld. Lange Jahre wirkte der Land- und Forstwirt im Gemeinderat und Verbandsgemeinderat Wittlich-Land mit.Am kommenden Montag, 30. Juni, steht die Verleihung von Ehrennadeln an. Um 11 Uhr wird Landrätin Beate Läsch-Weber im Alten Sitzungssaal (A 10) des Kreishauses fünf Bürgern des Landkreises diese vom Ministerpräsidenten verliehene Auszeichnung aushändigen. Ausgezeichnet werden: Reinhold Faber und Ernst Kröschel (beide aus Binsfeld) für ihr kommunalpolitisches Engagement, sowie Leopold Hölldorfer aus Wittlich, Gerhard Menke (ebenfalls aus Wittlich) und Jakob Nier aus Brauneberg für ihr berufsständisches Engagement.

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