Marzipan und Praktika

BERNKASTEL-KUES. Jürgen von Randow, der neue Leiter der Burg-Landshut-Schule, erhielt viele gute Wünsche und viele Geschenke. Er geht mit einer großen Vision an seine Aufgabe heran.

"Marzipan liebe ich pfundweise." Jürgen von Randow machte aus seiner kleinen Schwäche kein Geheimnis. Doch der neue Schulleiter der Burg-Landshut-Schule verzichtete bei seiner offiziellen Einführung darauf, die Marzipantorte, die ihm überreicht wurde, für sich zu reklamieren. "Jeder von euch darf sich ein Stückchen mitnehmen", sagte er zu den Schülern, die sich mit Beiträgen an der Feier beteiligten. Es gab noch mehr Geschenke. Lehrerin Monika Ritter-Wagner überreichte für den Personalrat eine Gießkanne, obwohl die Schule nach von Randows Aussage schon über 15 Gießkannen verfügt. "Dann wird dies eben unsere Außengießkanne", sagte er. Die Gießkanne steht auch als Symbol. Sie dient dazu, die Schüler zu versorgen, denn die Burg-Landshut-Schule kümmert sich um Jungen und Mädchen mit Lerndefiziten. "Die Schule besteht aus vielen Gärtnerinnen und Gärtnern, die sich um Bäumchen kümmern. Die eine Pflanze ist klein, eine andere groß. Die nächste wächst schnell, eine andere langsam. Die eine oder andere Pflanze ist krank und muss besonders gepflegt werden", nahm Landrätin Beate Läsch-Weber den Vergleich auf. Die anderen Redner zielten in die gleiche Richtung. Konrektor Berthold Aatz überreichte für das Kollegium eine Linde. "Sie ist der Baum der Liebe und der Harmonie, auch der Baum der Bewegung", sagte Aatz, der die Schule während der Vakanz geleitet hatte und dafür viel Dank erfuhr. Leo Wächter (Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues) und Karl-Heinz Musseleck als Vertreter der Leiter der ortsansässigen Schulen gingen ebenfalls auf die besondere Fürsorgepflicht ein. Stephanie Schmidt versicherte den neuen Schulleiter, der mit Visionen an die Aufgabe herangeht (TV vom 21. Oktober), der Unterstützung der Eltern. "Das ist unsere Verpflichtung", sagte sie."Der richtige Mann am richtigen Ort"

Leitender Regierungsschuldirektor Hubert Weis ließ von Randows Stationen Revue passieren. "Er ist der richtige Mann am richtigen Platz", sagte Weis. Von Randow gehe auch Projekte an, die anderen als undurchsetzbar erscheinen. Von Randows Hauptvision: Die Schüler der Oberstufe (Klassen sieben bis neun) sollen durch jeweils dreiwöchige Betriebs-Praktika zu Beginn und Ende des Schuljahres fit für den Beruf gemacht werden. In den übrigen Wochen sollen sie jeweils einen Tag in Firmen verbringen. Es gibt bereits die Zusage von 70 Firmen, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten. Von Randow: "Wir möchten unsere Schüler besser auf das Berufsleben vorbereiten, sie mit Tugenden und Werten versehen, die viele Betriebe sich wünschen, die aber häufig nicht bei den Jugendlichen vorhanden sind oder nicht ausreichend in den Schulen vermittelt werden."

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