Maß halten auf den Eifel-Wies'n

WITTLICH. Dirndl und Lederhosen, Haxen und Starkbier, dazu bayrische Musik: Das ist die Mischung, mit der Bungert's Oktoberfest in Wittlich Wochenende um Wochenende Partygäste aus ganz Deutschland begeistert.

21 Uhr, das Oktoberfestzelt im Wittlicher Industriegebiet ist fast bis auf den letzten Platz gefüllt, auf Bänken und Tischen wird getanzt, gesungen und natürlich auch getrunken. Stress für die fleißigen Helfer hinter der Getränketheke, wo Hochbetrieb herrscht. Das Starkbier fließt in die Literkrüge, der Durst von mehr als 5000 Kehlen will gelöscht werden. Schon seit zwei Stunden steht Harry Parpat am Zapfhahn und füllt Maßkrug um Maßkrug. "Ist zwar anstrengend, macht aber sehr viel Spaß, sonst würde ich es nicht machen", sagt Parpat. Noch mindestens fünf Stunden hinter der Theke liegen vor ihm. Etwas ruhiger geht es weiter hinten im Zelt zu. Küchenchef Peter Kronet kann für einen Moment durchatmen. "Zwischen 18 und 19 Uhr ist hier am meisten los. Jetzt haben wir eine kleine Pause. Weiter geht es dann wieder gegen 0 Uhr, dann bekommen viele noch mal Hunger", sagt Kronet. Schuhplatteln in bayrischer Tracht

Denn neben bayrischem Bier gehören zu einem Oktoberfest natürlich auch kulinarische Spezialitäten aus Bayern. "Wir haben zum Beispiel Haxen, Bayrisch Kraut, Semmelknödel und Weißwürste. Eben alles was zum Oktoberfest gehört", erklärt Kronet. Dann muss der Leiter der Küche auch schon wieder weiter, vorbereiten für die nächsten Stunden, der Abend ist schließlich noch lange nicht zu Ende. 23 Uhr, die Stimmung ist jetzt auf dem Höhepunkt. Die, die zum Hüpfen im Takt keinen Platz auf einer der Zeltbänke gefunden haben, tanzen vor den Tischen zum "Anton aus Tirol". Es wird geschunkelt, geklatscht, gegrölt. Martin Hain aus Bitburg versucht sich im Schuhplatteln, in original bayerischer Tracht mit Lederhose und Trachtenhut. "Die Sachen habe ich mir extra für heute von meinem Onkel ausgeliehen. Der kommt ursprünglich aus Bayern", sagt Hain. Er ist nicht der Einzige, der sich passend zum Oktoberfest gekleidet hat. Melanie Treis aus Trier schwingt im Dirndl das Tanzbein. "Das Kleid hab ich noch von Fastnacht", erklärt sie und hüpft weiter zum nächsten Tanzpartner. Doch nicht nur aus der Region Trier kommen die Besucher nach Wittlich. Jens Hohn kommt extra aus Düsseldorf zum Oktoberfest. "Ich war letztes Jahr schon hier und es hat mir sehr gefallen. Macht einfach Spaß. War bestimmt nicht das letzte Mal", sagt der Düsseldorfer, der in diesem Jahr auch noch gleich zehn Freunde mitgebracht hat. Hans-Jürgen Lichter, Bungert-Gastronomie-Chef, und somit verantwortlich für das Oktoberfest, nimmt Tischreservierungen aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland entgegen. "Wir haben hier Gäste zum Beispiel aus Leverkusen, aber auch aus Belgien und aus Holland, die extra fürs Oktoberfest kommen. Viele kommen, weil Freunde schon mal hier waren, denen es gefallen hat", erklärt Lichter, der von der Resonanz begeistert ist. "Wir haben jedes Jahr noch mal eine Steigerung. Das ist gerade in der jetzigen Zeit enorm." Und auch in den nächsten beiden Wochen ist gute Stimmung garantiert, denn die Tische sind fast schon wiederausgebucht. 2 Uhr in der Früh, die Band kündigt zum dritten mal ihr letztes Lied an. Es wird noch mal mit dem Tischnachbarn oder der Tischnachbarin angestoßen, hier und da werden Telefonnummern ausgetauscht und dann geht ein langer Oktoberfestabend zu Ende. Für Küchenchef Peter Kronet und Harry Parpat, den Mann hinter der Theke, beginnt jetzt das Aufräumen und die Vorbereitung, damit das Oktoberfest in Wittlich weiter gehen kann.

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