Matjes, Krabben, Aal und Käse

BERNKASTEL-KUES. Der neu gestaltete Wochenmarkt hat seinen ersten Farbtupfer erhalten. Die niederländischen Spezialitäten kamen bei den Bernkastel-Kuesern gut an.

Ob Stadtbürgermeister Wolfgang Port in Zukunft mit Holzschuhen durch die Gegend läuft? Mal abwarten! Auf jeden Fall verfügt er nun über ein Paar davon. Harry van Lunteren, der die niederländische Region Waterland touristisch vermarktet, hat Port damit beglückt. "Jetzt kann mir zumindest niemand mehr auf die Füße treten", sagt das Stadtoberhaupt. Der Besuch einer fast 40 Leute starken Delegation aus der Region am etwa drei Autostunden entfernten Ijsselmeer markiert so etwas wie den Beginn der touristischen Partnerschaft zwischen Bernkastel-Kues und Waterland. Die Niederländer sind natürlich nicht mit leeren Händen gekommen: Matjeshering, Krabben, Aal und Käse finden auf dem Wochenmarkt auf dem Karlsbader Platz reißenden Absatz. Die fleißigen Helfer, allesamt in Tracht, kommen kaum mit dem Aufschneiden der Brötchen nach, zwischen denen der Matjes Platz findet. Und die Gäste zeigen auch, wie Krabben gepult, Matjes filetiert und Aal geräuchert wird. Niederländische Folklore wird von einer Tanz- und Trachtengruppe demonstriert. "Sie dürften der einzige deutsche Bürgermeister sein, auf dessen Marktplatz holländischer Aal geräuchert wird", sagt Harry van Lunteren zu Wolfgang Port. Der Aal, der abends beim kleinen Empfang gereicht wird, ist köstlich und macht Appetit auf mehr. Die Gastgeber revanchieren sich natürlich: unter anderem mit einem gemeinsamen Essen, einer Stadtführung und reichlich Wein. Bernkastel-Kues und die Niederlande sind im Rahmen der WM-Aktion "Die Welt zu Gast bei Freunden ... an der Mosel" einander zugelost worden (der TV berichtete). Damit aus der Momentaufnahme etwas Nachhaltiges wird, wollen die Stadt und die Region Waterland sich in Zukunft gegenseitig touristisch befruchten. Die Bernkastel-Kueser würden es gerne sehen, wenn der neu gestaltete Wochenmarkt öfter mit solchen Produkten bestückt würde. Zumindest mehrmals in der Saison soll das möglich werden, sagt Harry van Lunteren: das nächste Mal voraussichtlich im September. Im Gegenzug sollen auch Produkte von der Mosel, in erster Linie natürlich Wein, in Edam, Volendam und den übrigen Orten in Waterland neue Freunde finden. Den Niederländern gefällt es in Bernkastel-Kues. "Es ist schön hier", sagt Aalreusen-Knüpfer Kees Smit mit Blick auf das Fachwerk in der Altstadt. "Wir sind an einer engen Kooperation interessiert. Wir wollen damit Akzente setzen", sagt Wolfgang Port.

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